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Re: Wesensveränderung im Alter
papillon11 schrieb:
"Die Jugendzickigkeit legt sich etwas, wenn die Damen Kinder großziehen" → Wenn der Nachwuchs erst mal ins freibadfähige Alter kommt, werden sie dann ganz besonders schlimm und brechen wegen jeder Lappalie eine Diskussion vom Zaun, weil sich ihr bemitleidenswertes Kind dort nicht altersgerecht entfalten darf. Mein Großvater väterlicherseits ist 92 geworden, war aber zeitlebens ein spezieller Charakter. Inzwischen lebt nur noch meine Oma mütterlicherseits; sie wird nächste Woche 89 und merkt auch überdeutlich, daß vieles nicht mehr so geht wie früher. Kein Wunder, daß sie davon auch mal frustriert ist. Wir sind aber froh, daß sie geistig noch sehr rege ist, sich auch zu großen Teilen noch selbst versorgen und sich beschäftigen kann. Wenn sie im nahegelegenen Krankenhaus in die Kirche geht, kann sie da nicht einfach ihren Platz frei wählen: dort gibt es die Damen aus dem angeschlossenen Altenheim, die diesbezüglich in einer festen Hierarchie leben ["... das ist aber mein Platz, ich sitze schon seit gefühlten 250 Jahren immer da, Rhabarber, Rhabarber ..."]. In meinem Leben hatte ich mit vielen alten Leuten zu tun und würde sagen, daß die Entwicklungen sehr unterschiedlich sind. Von Altersmilde bis Altersstarrsinn war wirklich das gesamte Spektrum vertreten. Generell würde ich aber die Feststellung unterstreichen, daß man es als Außenstehender im Umgang oft einfacher hat. Das kann sogar innerhalb der Familie noch so sein: von mir läßt sich meine Oma wesentlich eher etwas sagen als von meiner Mutter, warum auch immer das so ist. --- @Bev: ALT+26 auf dem Ziffernblock [Laptop: Fn+ALT+26 - Zahlentasten können variieren, bei mir ist es KO] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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