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"Ein Herz und eine Seele" feiert nächtliches Comeback
![]() Konkret werden in zwei aufeinanderfolgenden Nächten mehrere Folgen am Stück gezeigt. In der Nacht vom 2. auf 3. September werden zwischen 1.40 Uhr und 6.25 die Folgen 12 bis 17 ausgestrahlt. In der Nacht vom 3. auf 4. September sind dann von 0.45 Uhr bis 6.40 Uhr die Folgen 18 bis 25 zu sehen. Es handelt sich somit um sämtliche in Farbe gedrehten Episoden, während die Schwarzweiß-Folgen 1 bis 11 nicht gezeigt werden. Die vier Folgen aus der zweiten Staffel (Episoden 22-25) werden zum ersten Mal seit 2015 wiederholt. Die nächtliche Block-Ausstrahlung könnte für eine bevorstehende Bereitstellung in der ARD Mediathek sprechen - bestätigt ist dies aber noch nicht. "Ein Herz und eine Seele" wurde von Wolfgang Menge basierend auf dem britischen Vorbild "Till Death Us Do Part" produziert. Er passte die Handlung der kammerspielartigen Serie der deutschen Lebenswirklichkeit und dem politischen Zeitgeist an. Es handelte sich um das erste Mal überhaupt, dass in Deutschland das Sitcom-Format als Eigenproduktion umgesetzt wurde. Mindestens genauso hervorhebenswert: Die Folgen wurden am Tag vor ihrer Erstausstrahlung vor Publikum aufgezeichnet, so dass tagesaktuelle Ereignisse kurzfristig in die Handlung integriert werden konnten. Die Serie erzählt vom Alltag der westdeutschen Familie Tetzlaff, in deren Mittelpunkt das reaktionäre Oberhaupt "Ekel Alfred" (gespielt von Heinz Schubert) steht. In starker Überspitzung wird die Lebenswirklichkeit der Familie in einer nordrhein-westfälischen Reihenhaussiedlung zu Beginn der 1970er Jahre dargestellt. Für Zündstoff sorgt in der Serie, die nicht mit derber Ausdrucksweise spart ( Du dusselige Kuh!), insbesondere das Aufeinanderprallen der kleinbürgerlich-konservativ geprägten Eltern Alfred und Else (Elisabeth Wiedemann) mit den idealistischen Vorstellungen der 68er-Bewegung, für die Tochter Rita (Hildegard Krekel) und Schwiegersohn Michael (Diether Krebs) stehen. Ob gewollt oder nicht: Der Serie gelang ein Geniestreich, indem man einerseits jene Zuschauer begeistern konnte, die in "Ekel Alfred" eine böse Satire auf den spießigen Kleinbürger sahen, und andererseits auch jene, die sich von der Figur in ihrer eigenen reaktionären Sichtweise bestätigt fühlten und in Alfred jemanden sahen, der genau das aussprach, was sie selbst dachten. Die erste Staffel wurde in den Jahren 1973 und 1974 erstausgestrahlt und auf Anhieb ein Straßenfeger. Nach einer längeren Pause versuchte man sich 1976 an einer zweiten Staffel, die jedoch nach nur vier Folgen wieder beendet wurde. Als Grund nannten die Produzenten damals, dass das Konzept nicht mehr zeitgemäß sei und das Zuschauerinteresse deshalb gesunken war. In diesen vier Folgen gab es zwei Umbesetzungen: Mutter Else wurde nicht mehr von Elisabeth Wiedemann gespielt, sondern von Helga Feddersen. Den Sohn Michael verkörperte fortan Klaus Dahlen und nicht mehr Diether Krebs, der ausstieg, weil der WDR laut Krebs auf Wunsch der SPD damit begonnen hatte, die Drehbücher zu entschärfen. 27.07.2023 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: WDR [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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