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"Satire Gipfel": Richling geht auf Hildebrandt los
Mit drastischen Worten kritisiert Kabarettist Mathias Richling seinen Kollegen Dieter Hildebrandt. In einem "Spiegel"-Interview wirft er ihm unter anderem politische Abhängigkeit vor. Richling strebte als Nachfolger Hildebrandts beim Kabarett-Dauerbrenner "Scheibenwischer" einen Richtungswechsel an und wollte die Sendung auch für Comedians öffnen, um ein jüngeres Publikum zu gewinnen. Hildebrandt missfiel die neue Ausrichtung, er untersagte die Verwendung des Titels "Scheibenwischer". Die Namensrechte hatte er sich 1980 gesichert. Darum wird Richlings neue Sendung nun unter dem Namen "Satire Gipfel" (19.3., 22.45 Uhr im Ersten) ausgestrahlt (wunschliste.de berichtete). "Auch ein einzelner Papst kann nicht dogmatisch festlegen, was Kabarett zu sein hat, und abweichende Vorstellungen der Exkommunikation unterwerfen", kritisiert Richling Hildebrandts Namensverbot und beklagt in gleichem Atemzug dessen angebliche Vorstellung von Kabarett: "Ich wollte nie das Hildebrandt-Kabarett, das nur einer einzelnen Partei, in dem Fall der SPD, hörig ist", so Richling. "SPD-Wahlkämpfer Hildebrandt" habe 1972 seine "Lach- und Schießgesellschaft" aufgelöst, weil er sein kabarettistisches Ziel, die SPD und Willy Brandt an die Regierung zu bringen, erreicht hätte. Diese Parteiabhängigkeit sei eines Kabarettisten "unwürdig". Richling selbst will nun im "Satire Gipfel" konträr zu Hildebrandt "Haltung zeigen" und nicht den "Rücken unter der Begeisterung für eine Partei krümmen". Die Kabarett-Szene sieht er dabei auf seiner Seite: "Ich erfuhr persönlich eine nie gekannte Zustimmung und Unterstützung. Wer immer Hildebrandt zu seinem einschlägigen Rundumschlag geraten hat, muss eine große Abneigung gegen ihn haben". 15.03.2009 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: spiegel.de; Bild: rbb/Hanna Lippmann [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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