Die Liebe des Bayerischen Rundfunks (BR) zu seinem zünftigen Sportmoderator Waldemar Hartmann ist offenbar stark abgekühlt. Ende 2008 ist Waldis Vertrag als freier Mitarbeiter beim BR ausgelaufen. Er moderierte unter anderem das Magazin "Blickpunkt Sport". Ein neues Tätigkeitsfeld für ihn wurde bislang nicht gefunden - und wohl auch nicht gesucht. Nun wurde Hartmann nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" auch noch kurzfristig aus einer BR-Talkshow ausgeladen. Für den unter anderem von Helmut Markwort präsentierten "Sonntags-Stammtisch" (1.2., 11.00 Uhr) wurde Hartmann bis Mittwoch (28.11) noch als Fußballexperte angekündigt, der über den Start der Bundesliga-Rückrunde talken sollte.

Einem BR-Sprecher zufolge sei die Absage erfolgt aus "aus dramaturgischen Gründen, um mehr Pep in die Sendung zu bringen". Seine politische Nähe zu der ebenfalls geladenen CSU-Politikerin Monika Hohlmeier beinhalte "zu wenig Spannung für die Sendung". Kommen sollte stattdessen die Fußball-Moderationslegende Günther Koch, ein Franke mit SPD-Parteiausweis. Doch der ist gerade mit dem Schiff unterwegs. Nun wurde als Ersatz für den Ersatz in letzter Sekunde der Büttenredner Bernd Händel engagiert. Vielleicht fallen ihm ja ein paar schöne Reime zum Thema Fußball ein.

Die Ausladung Hartmanns erfolgte offenbar nach Weisung von Fernsehdirektor Günther Fuchs. Nach Aussage eines Eingeweihten, den die SZ zitiert, sei die Absage aus persönlichen Motiven erfolgt. Eine Rolle könnte dabei spielen, dass Hartmann einen einjährigen Vertrag beim MDR als Box-Moderator unterschrieben habe. "Die Leitung der Fernsehanstalt BR machte in den letzten Monaten keine ernsthaften Anstalten, mich weiterhin fest an den BR zu binden. Deshalb war ich über das Angebot des MDR sehr glücklich", äußerte Hartmann.

30.01.2009 - Michael Brandes/wunschliste.de
Quelle: Süddeutsche Zeitung; Bild: BR/Sessner

[www.wunschliste.de]