ich kann nur von ganz früher berichten, denn ich hatte regelmässig karten für den musikladen mit uschi nerke und manfred sexauer und für das laufende band mit dem obermacho rudi carell (radio bremen).
da gabs noch keine werbepausen oder nachschminke, denn die shows wurden live mitgeschnitten und es gab auch keine anheizer, das haben die noch selber gemacht ("so, und jetzt üben wir mal klatschen").
die schweren kameras und deren kabelträger sausten durch das publikum und wir mussten beiseite hopsen.
beim musikladen traten dann "m"(pop musik) und "clout"(substitute) und die village people zum playback auf und die hiesigen tanzschulen waren eingeladen und mussten dann vor der band tanzen.
damit alles nach nightlife aussah, lief immer einer rum, der mit so'nem fächer künstlichen zigarettenqualm verteilte. eine bar gabs auch und jeder hatte ein getränk frei.
später war ich oft statist für irgendwelche filme und serien. das war aber öde, denn man wartet meist mit dutzenden anderen statisten stundenlang darauf, dass man einmal durch's bild latschen darf, und das war's...
wenn z.b. mal in einer kneipe ein gespräch gedreht werden sollte, dann mussten wir statisten alle so tun, als wenn wir uns angeregt unterhalten, durften aber keinen ton von uns geben, um den originalsound nicht zu stören.
am schlimmsten war's, als im hochsommer eine winter-szene gedreht wurde und wir alle im mantel und schal stundenlang still sein sollten, unter all den heissen scheinwerfern. mit sprühdosen haben sie dann eisblumen an die fenster gemalt. der job war manchmal echt hart und irgendwie so sinnlos.