Heute um 20.15 wird im Ersten mit einem alten Tabu gebrochen: Der Film "Goebbels und Geduldig" ist der erste in Deutschland produzierte Film, der während der schrecklichen Nazi-Zeit spielt und der tragikomisch / satirisch angelegt ist. Im Ausland gab es schon vor vielen Jahren solche Filme, insbesondere "Der große Dikatator" und "Sein oder Nichtsein" von Charlie Chaplin bzw. Ernst Lubitsch, aber hier in Deutschland wagte man bisher noch nicht, sich auf diese Weise mit dem Thema "Drittes Reich" zu beschäftigen.

Der Film ist hochkarätig besetzt, u.a. mit Ulrich Mühe.

Nicht gut finde ich den Zeitpunkt der Ausstrahlung, denn fast auf den Tag genau, am 19.11.1942, begann vor 60 Jahren bei STALINGRAD das Unternehmen "Uranus", die Einkesselung der 6. Armee mit etwa einer viertel Million deutschen, rumänischen und italienischen Wehrmachtsangehörigen durch die Rote Armee. Am 23.11.1942 war der Kessel geschlossen. Überlebt haben von den etwa 250.000 Soldaten nur etwa 6000. Die anderen starben im Kampf, erfroren, verhungerten oder starben in Gefangenschaft.
Aus diesem Anlaß hätte es besser eine Dokumentation über diese Tragödie geben sollen, die Tragikomödie/Satire hätte man ja auch einige Wochen später senden können. Es war ja gerade Goebbels, der nach dem Untergang der 6. Armee den "totalen Krieg" ausrief.