Die meisten, die dort mitgeholfen haben, waren m. E. Studenten. Da ist keine Rede von unbezahltem Urlaub. Und dass an einem solchen Abend (wenn es also drauf ankommt), nicht bloß glückliche Entspannung auf den Gesichtern zu sehen ist, versteht sich doch von selbst. Was ist denn daran zu schlimm, dass man mitfiebert, sich wie verrückt freut, wenn das eigene Schaubild klappt, oder vor Enttäuschung heult, wenn's schiefgeht?
Ich habe als Teenager bei Reitturnieren Quadrillen (also Schaubilder) mitgeritten. Wir haben uns monatelang die Feierabende um die Ohren gehauen. Über Wochen sind wir die Figuren zu Fuß abgelaufen. Wenn endlich in unseren Köpfen alles saß, haben wir angefangen, es unseren Pferden beizubringen, wieder wochenlang, jeden Abend. Und alles für ein einziges ländliches Turnier im Jahr, bei dem wir kaum mehr als 100 Zuschauer hatten, von denen mindestens 80 nicht die Spur einer Idee hatten, wieviel Mühe hinter der ganzen Sache steckt.
Wir haben tagelang vor unserem Auftritt schlecht geschlafen, konnten vor lauter Aufregung kaum was essen ... Und dann hat mein alter Spinner im entscheidenden Moment einen Rappel gekriegt und das ganze Lot aufgeraucht. 10 Wochen Mühe umsonst, weil 12 Rösser plötzlich wie blöd über den Turnierplatz gerast sind, statt fein in Reih und Glied zu traben.
Ich habe zwei Tage lang geheult, weil ich so enttäuscht war. Und vor allem, weil ich allen anderen den Spaß versaut hatte (auch wenn ich nicht unbedingt was dafür konnte, in einem Pferd steckst Du nunmal nicht drin). Ist das so schwer nachvollziehbar. Mein Blutdruck geht jedenfalls heute noch in die Höhe bei der Erinnerung an damals ... :o(