"Supa, Supa, Supa!" - Das sind die drei beliebtesten Worte des skurrilsten und bekanntesten Laufsteg-Trainers unserer Fernsehnation. Bruce Darnell, der als markantes Jury-Mitglied bei Heidi Klums erfolgreicher Castingshow "Germany's Next Topmodel" die Bewerberinnen mit Zuckerbrot und Peitsche bearbeitet (im übertragenen Sinne), schwimmt derzeit auf einer Welle des Erfolgs. Und das, obwohl die Sendung derzeit pausiert und erst im Frühjahr fortgesetzt wird.

Darnell ist seit ein paar Wochen Werbemaskottchen der zu O2 gehörenden Handy-Marke "Fonic", bewirbt die kommende Herbst/Winter-Kollektion von C&A und - das waren ja bisher alles Peanuts - verhandelt mit ARD-Programmdirektor Günter Struve über eine eigene Sendereihe im Vorabendprogramm des Ersten.

Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" soll er das schaffen, was Harald Schmidt mit der Neuauflage von "Pssst..." verwehrt blieb: er soll dem Problemsendeplatz Nr. 1 um 18.50 Uhr (wunschliste.de berichtete) einen Quotenerfolg bescheren. Worum genau es in der Sendung gehen solle, ließ die ARD noch offen, aber es soll sich um ein Coaching-Format handeln und ein Sprecher des Senderverbundes sagte heute in München immerhin: "Sicherlich wäre es aber nicht 'Topmodel' Variante B, sondern etwas anderes".

Bereits im Frühjahr hatte sich Darnell in einem Interview mit "Focus Online" durchaus interessiert gezeigt an einer eigenen Fernsehsendung. Doch waren ihm bis dahin nur Comedy-Formate angeboten worden und er wollte auf jeden Fall etwas machen, das mit Mode zu tun hat. ProSieben habe versucht, ihn zu halten, hat aber letztendlich offenbar nicht mit dem Angebot der ARD mithalten können.

Laut ARD soll Darnell aber neben seinem Engagement im Ersten auch weiterhin für die ProSieben-Castingshow zur Verfügung stehen können, sofern sich die Produktionstermine nicht überschneiden. Es handele sich nicht um einen Exklusivvertrag. Auf der anderen Seite kann sich jedoch ProSieben keine weitere Zusammenarbeit mit Darnell vorstellen wenn es zum Vertragsabschluss mit der ARD kommen sollte, wie ProSieben-Sprecherin Petra Fink der Internetseite "Quotenmeter" mitteilte.

Bevor Heidi Klum auf den mittlerweile 50-jährigen New Yorker Bruce Darnell aufmerksam wurde, hatte dieser sich bereits als Model für Designer-Marken wie Issey Miyake, Kenzo, Calvin Klein und Hermes einen Namen gemacht und war 15 lang Laufsteg-Choreograph. Seine Entertainmentqualitäten stellte er zunächst bei "MTV Designerama" unter Beweis, bevor ihn ProSieben als Juror verpflichtete.

24.09.2007 - Mario Müller / Quellen: FAZ, Focus Online, Quotenmeter.de, Bild: ProSieben