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Re: Zahlen, bitte, Herr Schawinski. Danke! - Keine eigenproduzierte Serienfolge
Ich habe mir tatsächlich auch das Buch gekauft und bin noch nicht ganz durch, aber bisher liest es sich als schöne Schwarte interessanter TV-Anekdoten und -Interna mit teilweise unfreiwilligen Comedy-Einlagen.
Unfreiwillig komisch ist z.B. der Abschnitt, in dem Schawinski es als eine seiner größten Leistungen bezeichnet, auch am Wochenende und Feiertagen das Werktags-Nachmittagsprogramm aus Gerichtsshows und Lenßen & Partner-Wiederholungen auszustrahlen. Man hört ihn dort förmlich selbst auf die Schulter ob seines kongenialen Einfalls klopfen. Interessant fand ich z.B. aber den Abschnitt "Controller-Fernsehen" (S. 189/190) --- ...Viel lieber wählt er (der Programmplaner) die Methode drei: die On-Air-Abschreibung. In diesem Fall wird das Programm in einer Randstunde versendet, im vollen Wissen, tiefe Quoten und wenige oder auch gar keine Einnahmen zu erzielen. Deshalb werden etwa hochwertige Filme morgens um drei Uhr programmiert - nicht in der Hoffnung, irgendwelche Zuschauer zu erfreuen. Das Ganze erfolgt allein mit der Absicht, die hausinternen Controller zufrieden zu stellen. Damit wird nämlich erreicht, dass die Kosten der Sendung in Zukunft nicht mehr im Programmvermögen aufscheinen und deshalb auch kein zusätzlicher außerordentlicher Abschreibungsbedarf entsteht. [...] Sat.1-Programmplaner Volker Szezinski nennt dies in seiner treffenden Sprache die "On-Air-Beerdigung von Leichen" oder "Controller-Fernsehen". --- Aha, das erklärt also, warum RTL "Medicopter"- und "Abschnitt 40"-Folgen immer mal wieder ohne Ankündigung um 2.45 Uhr im Nachtprogramm versendet... In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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