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Hitlers Quoten - Kritik an Guido Knopps ZDF-Dokus
In einem Interview für Heise Online kritisiert Hannes Heer, Historiker und erster Leiter der Wehrmachtsausstellung, die mediale Aufbereitung der NS-Zeit und das Phänomen des ZDF-Historikers Guido Knopp. Im Telepolis-Gespräch mit Thorsten Stegemann über Heers im Aufbau-Verlag erschienenes Buch "'Hitler war's'. Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit" sagt der Autor, dass die Forschung auf Guido Knopps Hitler-Dokus deshalb nicht reagiere, weil Knopp für sie "vollkommen unseriös" sei. Man widerspricht nicht, denn: Seine Dokumentationen seien U-Kultur und keine E-Kultur. Deshalb gäbe es kaum fachliche Kritik daran, dass es in bei den Hitler-Dokus an kritischer Distanz und geschichtswissenschaftlicher Interpretation fehle. "Dass der Mann ein Millionenpublikum hat und seine Produkte in die ganze Welt verkauft, spielt für die meisten Fachjournalisten und Historiker keine Rolle", sagt Heer. Dies sei bedenklich, denn: "Es geht hier schließlich nicht um irgendeine Vorabendserie, sondern um ein Kernthema unserer Geschichte." Knopp erziele als Fernsehhistoriker aber Wirkung und mache durch seine TV-Produkte Geschichtspolitik. In Wirklichkeit, so Heer, gehe es Knopp aber nicht um Aufklärung, sondern um Wirkung, also Quote. 15.11.2005 - Jutta Zniva/Quelle: heise.de/Telepolis In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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