Also: Ich sage ja gar nicht, dass am Tag nach der Wahl automatisch alles besser ist und ich sehe die angekündigte MwSt.-Erhöhung auch sehr sehr kritisch.

Aber z.B. die Macht der Gewerkschaftsbosse trägt einen Großteil zu unserer Situation bei. Die Gewerkschaften vertreten AUSSCHLIESSLICH die Interessen derer, die Arbeit haben und machen es Arbeitslosen durch Ihr Festhalten an überholten Regelungen so gut wie unmöglich, wieder in Arbeit zu kommen. Unser Arbeitsmarkt MUSS flexibler werden, sonst gehen die Firmen dahin, wo sie bessere Konditionen vorfinden. Und das ist dann nicht unpatriotisch, sondern marktwirtschaftlich geboten. Was soll z.B. eine Einkommens- oder Arbeitsplatzgarantie, die von den Gewerkschaften bei Lohnkämpfen manchmal erstritten wird? Glauben die Arbeiter tatsächlich, dass ihnen dadurch geholfen ist? Im ersten Moment natürlich schon, aber wenn Unternehmen dermaßen geknebelt werden, obwohl jeder weiß, dass es auf dem Weltmarkt KEINE Garantien für NICHTS gibt, dann sind diese Arbeiter die Arbeitslosen von morgen. Und was den Kündigungsschutz angeht: In den meisten Branchen greift der sowieso nicht mehr, weil die Firmen alles mögliche anstellen, um Festanstellungen zu umgehen. Das Ergebnis sind Arbeitsverhältnisse, die als "Praktikum" oder "Volontariat" ausgegeben werden, obwohl es faktisch Festanstellungen sind.