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ARD-Schleichwerbung: Wer suchet, der findet
Im Skandal um Schleichwerbung in ARD-Produktionen werden immer mehr Fälle bekannt. Nachdem in drei "Tatort"-Krimis des Südwestfunks (SWR) verbotene Themenplatzierung entdeckt wurde, seien in einem der betroffenen Filme "Bienzle und der Sizilianer" (am 24. Juli in der ARD) die "kritischen Stellen" entfernt worden, so ein Sprecher der Produktionsfirma am Mittwoch. Der SWR teilte mit, dass die beiden anderen "Tatort"-Filme "Taximord" und "Bienzle und der Tod im Teig" bereits gelaufen sind und nun für weitere Ausstrahlungen bearbeitet werden müssen. Nach Informationen der "Stuttgarter Nachrichten" habe der Schauspieler Walter Schultheiß in "Bienzle und der Sizilianer" als Hausmeister gemäß Drehbuch von verschiedenen Heizmethoden gesprochen. Dabei sei der Satz "Mineralöl ist billiger" gefallen. Für diese Werbung seinen 21.750 Euro in die Produktionskassen geflossen. Die Stelle und weitere kurze Passagen (wir berichteten) seien nun neu vertont worden, so SWR-Sprecher Wolfgang Utz. Zuvor waren zwei weitere Fälle von Schleichwerbung bekannt geworden. Nach SWR-Angaben sei in der Jugendserie "fabrixx" das Logo eines Internetportals gezielt platziert worden. In dem Film "Ich will laufen - Der Fall Dieter Baumann" soll ein Sportartikelhersteller Geld für das Zeigen seiner Schuhe bezahlt haben. Als "besonders schwerwiegend" bezeichnete der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LfK), Thomas Langheinrich, die Schleichwerbung in der ARD, weil Texte in Sendungen gezielt verändert worden seien. Er plädierte dafür, dass die Landesmedienbehörden künftig auch die öffentlich-rechtlichen Sender und nicht nur die privaten hinsichtlich Schleichwerbung und Jugendschutz kontrollieren. Eine Idee, die sich die ARD bisher vehement verwehrt. 13.07.2005 - RS/Quelle: Sat+Kabel In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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