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Bundesjustizministerium kündigt 9live-Überprüfung an
Während die bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) bisher nichts böses am Geschäftsmodell von 9live finden konnte, könnte es für den umstrittenen Quiz-Kanal jetzt doch noch mal eng werden. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries kündigte an, den Sender genauer überprüfen zu lassen.
Gegenüber dem Medienmagazin "V.i.S.d.P." betonte Zypries, dass Gewinnspiele ohne Gewinnchance im Einzelfall strafrechtlich relevant sein können. 9live finanziert sich aus den Telefongebühren von Zuschauern, die bei dem Sender anrufen, um Quiz- und Rätselfragen zu beantworten. Der Sender, der erst kürzlich von der ProSiebenSat.1 AG übernommen wurde, ist bei Verbraucherschützern und Zuschauern stark umstritten, denn vielen Mitspielern winkt statt des erhofften Gewinns nur eine hohe Telefonrechnung. Verbraucherschützer monieren seit langem, dass nicht der erste Anrufer mit der richtigen Antwort gewinnt und dass die Spielregeln nicht verbindlich festgelegt werden. So werden unter anderem auch römische Ziffern oder rückwärts gelesene Buchstabenkombinationen in die Ergebnisse einbezogen, Gewinnspiele oft stundenlang in die Länge gezogen und richtige Antworten nicht genannt oder erklärt. Mit diesem Modell war 9live der erste kommerzielle Kanal, der sich nicht über Werbung oder als Bezahlfernsehen finanzierte. Mittlerweile kopieren unter anderem Tele 5 und das Deutsche Sportfernsehen DSF das Prinzip. 09.05.2005 - RS/Quelle: Sat+Kabel In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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