"Schon wieder so eine Comedy-Scheiße", dacht ich mir, als ich vor Wochen per Zufall die Comedy-Freitagslitanei eines Privatsenders anspruchslos konsumierte. Nach dem ich die Abenteuer eines Essener Perrückenprolls mit Sonnenbrille in seinem Kiosk verarbeitet hatte, schaltete ich um und entschlummerte für einige Momente ins Land der Träume. Als sich meine Augen langsam wieder öffneten, sah ich einen kleinen Mann im Fernseher umherhüpfen, die Programmankündigung für die gleich folgende Sendung: "Zack - Comedy nach Maß!" Oh nein, was denn nun wieder? Je später der Abend desto schlechter das Programm? Wieder mal typisch. Schon damals habe ich mich gewundert, wer auch nur eine Folge von "Happy Friday" ertragen sollte, ein Abklatsch von RTL-Samstag Nacht, immerhin der gleiche Produzent und die gleiche Showband, aber bei weitem nicht das Niveau, nicht mal die Hälfte dessen was RTL-Samstag Nacht nach dem sporadischen Tausch der meisten Darsteller noch hergab und das war nicht wirklich viel.

Nun ja, wohl wieder so eine Low-Budget Produktion, etwas albern wie ich der Vorschau entnehmen konnte, irgendwie Trash-Comedy. Aber ich kann nicht (vor)verurteilen, was ich mir nicht wenigstens einige Momente angeschaut habe. So ließ ich den Dingen und dem kleinen Mann namens "Zack" seinen Lauf. Und ich war doch angenehmer überrascht, als ich mir wenige Minuten zuvor beim Anblick des Vorspanns noch hätte eingestehen wollen. Dieses kleine, quirlige Männchen hat schon eine Grundkomik im Gesicht, die Sketche sind abwechslungsreich, manchmal etwas zu albern und dennoch nicht schon 1000 mal woanders gesehen. Diese Sendung lebt von der Mimik des kleinen Mannes, der dort so munter von Gag zu Gag hüpft und dessen Gesicht mich unweigerlich an "Mister Bean" für Arme denken lässt. Ok, ganz so mega-neu ist die Sendung nicht und der kleine Mann, der ist auch nicht neu, der schlawenzelte bereits bei "Die Wachmänner" samt Comedy-Combo durch die heimischen Flimmerkästen, dort wurde er auch für eine eigene Sendung entdeckt, eigentlich diente er in die "Wachmänner" nach einem Casting nur als Nebenrolle.

Erwähnen sollte man vielleicht das Küblböck-Syndrom, das diese Sendung oder viel mehr den kleinen Mann namens "Zack" begleitet: Entweder man findet ihn gnadenlos beschissen oder man lacht sich einen weg - das aber konsequent. Mir hat`s gefallen, man sieht altbekannte Gesichter und lernt so gleich, das der Stotterer aus dem Dackelklub von Hausmeister Krause auch normal sprechen kann und das ein anderer nicht nur bei Anke Engelkes Ladykracher als schmückendes Beiwerk eine Anstellung findet. Volker Michalowski heisst der kleine Mann übrigens und entdeckt wurde er von Tommy Wosch, einem mit jahrelang erfolgosen Produktionen (un)bekannter Mann, der unter anderem wenige Folgen einer Hardcore-Version von der "Versteckten Kamera" produzierte, die aber vom ausstrahlenden Privatsender ganz schnell wieder abgesetzt wurde, hagelte es doch Klagen der Opfer, die nicht selten dem Herzinfarkt nahe waren.

Mehr einem Lachkrampf ist man nahe, wenn man sich auf den kleinen Mann, den ewigen Verlierer mit der unverkennbaren Mimik einlässt. Ich habe es getan und nicht bereut.

In diesem Sinne...