Das Finale der Jubiläumsstaffel von "Deutschland sucht den Superstar" am Samstagabend konnte im Vergleich zu den vorherigen Ausgaben zwar noch einmal klar zulegen (TV Wunschliste berichtete), das Comeback des "Poptitans" Dieter Bohlen verlief dennoch alles andere als spektakulär - auch wenn RTL bereits eine Fortsetzung ankündigte (TV Wunschliste berichtete). Ein Jury-Mitglied wird dann aber nicht mehr dabei sein: Wie zu erwarten war, steigt Rapperin und Influencerin Katja Krasavice aus.

Das bestätigte sie in einem Interview mit der Bild am Sonntag kurz nach dem Finale. Im Laufe der Staffel hatte es Zoff zwischen ihr und dem Jurypräsidenten gegeben, als dieser Kandidatin Jill Lange - wohl aufgrund ihrer Teilnahme an Kuppel-Formaten wie "Are You The One?" und "Ex on the Beach" - sexistisch beleidigte. Krasavice solidarisierte sich mit ihr und lieferte sich mit Bohlen eine öffentliche Schlammschlacht.

Dabei hatte die Zusammenarbeit seinerzeit noch harmonisch begonnen, wie sie dem Blatt verriet: Wir waren wie eine Familie. Bis mir klar wurde, Dieter ist ein Narzisst und hat keinerlei Empathie für andere Menschen. Ich polarisiere auch gern. Aber es gibt keinen Rassismus mehr. Es gibt keinen Sexismus mehr. Das ist nicht cool. Wir sind eine neue Generation Frauen. Ich schlug ihm vor, doch mal was anderes, Cooles auszuprobieren, anstatt sich immer wieder auf Kosten anderer zu profilieren. Damit konnte er nicht umgehen.

Lange sei die 26-Jährige höflich zu ihm gewesen, habe gedacht, er sei ein älterer Mann und vielleicht müde. Bis ich irgendwann kapierte: Dieter respektiert Frauen nicht. Er ist einfach nur peinlich. [...] Am schlimmsten fand ich, dass Dieter sich nicht bei Jill entschuldigte. Das dauert fünf Sekunden, aber diese Größe fehlt ihm. Krasavice stünde für Werte, die sie vertrete und lasse nicht zu, dass diese in den Boden gestampft würden. Daraus zieht sie nun Konsequenzen: In der Konstellation mit Dieter kann ich nicht weitermachen.

Schon Anfang Februar hatte sie private Chatverläufe mit ihr und Bohlen geteilt und auch gegen RTL geschossen (TV Wunschliste berichtete). Ein vorzeitiger Rückzug aus der "DSDS"-Jury schien ebenfalls im Bereich des Möglichen.

Den 69-Jährigen und seinen neuen, alten Heimatsender dürften die Äußerungen nicht weiter stören, schließlich war eine hohe Fluktuation in der Jury in den vergangenen Staffeln ohnehin die Regel. Darüber hinaus zählt auch und vor allem für das einstige Castingshow-Flaggschiff mehr denn je die Devise: Negative Schlagzeilen sind besser als keine. Vom einstigen Anspruch, die Marke RTL positiv neu aufladen zu wollen, hat man sich mit der Entlassung von Ex-Geschäftsführer Henning Tewes im vergangenen November ohnehin längst wieder verabschiedet.

17.04.2023 - Dennis Braun/TV Wunschliste
Bild: RTL/Stefan Gregorowius

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