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Re: "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo": Von dieser Seriendroge kommt man nicht los
Mein ganz persönlicher Eindruck: Ich hab die Serie heute in meiner Coronadepression "gebinged"... Ich hab mich an sich gut unterhalten, aber ist das Sinn und Zweck der Angelegenheit? Der Film hat damals aufgrund seiner Authentizität und Direktheit derbe reingehauen, fand ich... und hier haben wir die Geschichte aufgehippt, aufgepeppt und durchgestylt, so dass statt Abstoßung eher eine Faszination aufkommt. Und gerade Christiane leidet am wenigsten von allen... Natürlich ist es toll, dass die Serie die Möglichkeit hat, auch viele Passagen aus dem Buch aufzugreifen, auf die der Film verzichten musste. Aber wenn man schon eine belegte Autobiographie verfilmt, warum will eine Serie dann klüger sein und Teile tatsächlich neu erfinden? Ein Beispiel dafür ist Christiane Fs Familie: Abgesehen davon, dass die Schwester überhaupt nicht vorkommt, empfinde ich das "Familienleben" im Buch als komplett anders und wesentlich belasteter und gewalttätiger als das hier der Fall ist. (Christianes Vater fand ich die größte Fehlbesetzung der ganzen Serie, schon das Alter hat noch weniger gestimmt als das Alter der "Teenager", die ja fast durchweg von 20ern gespielt werden).
Und die zeitliche Verortung... einer der wenigen konkreten Hinweise waren vielleicht die DM-Scheine... ansonsten war das für einen Puristen wie mich eine anachronistische Hä?-Erfahrung. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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