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"Tote Mädchen lügen nicht": Netflix entfernt nach zwei Jahren umstrittene Szene
geschrieben von: TV Wunschliste, 16.07.19 11:45
Mehr als zwei Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Staffel seines Jugenddramas "Tote Mädchen lügen nicht" (Originaltitel "13 Reasons Why") hat der Streamingdienst Netflix auf anhaltende Kritik an einer zentralen Szene reagiert und beschlossen, diese deutlich zu ändern.

Angelehnt an den gleichnamigen Roman von Jay Asher erzählt die Serie von den Auswirkungen des Selbstmordes von Schülerin Hannah Baker (Katherine Langford) auf ihre Umgebung, insbesondere ihren Mitschüler Clay Jensen (Dylan Minnette). Der ist der jüngste Empfänger von Kassettenaufnahmen, durch die Hannah ihre Geschichte der Nachwelt hinterlassen hat.

Die Romanvorlage wurde schon länger genutzt, um Probleme des Erwachsenwerdens zu diskutieren, zu denen Peer-Pressure, sexuelle Gewalt, Ausgrenzung und Bullying gehören können, aber eben auch das Gefühl, dass den eigenen Erlebnissen kein Glauben geschenkt wird. Dabei unterscheiden sich Buch und Serie aber deutlich in ihrer Darstellung. Ein großer Unterschied ist, dass die Serie den Selbstmord von Hannah in einer mehrminütigen Szene ausführlich darstellt, was Suizid-Präventionsgruppen von Anfang an kritisiert hatten - sie befürchteten einen Nachahmungseffekt bei Personen, die bereits stark suizidgefährdet seien.

Netflix und die Produzenten von "Tote Mädchen lügen nicht" verwiesen zunächst auf ihre hehren Ziele und reagierten daneben mit der Veröffentlichung von Specials und Hinweisen im Umfeld der Serie, die generell zur Suizid-Prävention beitragen sollten und den von Problemen des Erwachsenwerdens überwältigten junge Menschen zu Hilfs- und Gesprächsangeboten führen sollten.

Zuletzt wurde allerdings eine Studie bekannt, die einen Anstieg der Selbstmordrate bei Jungen zwischen 10 und 17 Jahren um 28 Prozent gegenüber den historischen Trends in den neun Monaten nach der Veröffentlichung der Auftaktstaffel von "Tote Mädchen lügen nicht" feststellte. Dabei muss ausdrücklich festgehalten werden, dass diese zeitliche Gleichzeitigkeit ("Correlation") keine Ursächlichkeit ("Causation") feststellt, da auch andere Faktoren die Suizidhäufigkeit zu der Zeit beeinflusst haben könnten, wie auch die Studie festhält. Kaum jemand sei überzeugt, dass einfacher Medienkonsum eine junge Person ohne Depressionen zum Selbstmord treiben könne, kommentiert der führende Autor der Studie, Dr. Victor Hong, laut Deadline. "Es geht um die Sorge, wie Medienkonsum junge Menschen negativ beeinflussen kann, die bereits am Rand stehen."

Psychische Erkrankungen und Suizidgedanken können jeden treffen. Wenn du selbst oder jemand in deinem Umfeld von Suizidgedanken betroffen ist, scheue dich nicht davor, Hilfe zu suchen!

Du erhältst kostenlos und anonym Hilfe von erfahrenen Beratern bei der Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0 800-111 0 111 oder 0 800-111 0 222. Weitere Hilfsangebote bietet auch die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention.

Darüber hinaus kannst du dir bei deinem Hausarzt des Vertrauens Rat holen. Er kann dir helfen, geeignete Psychiater und Psychotherapieplätze zu finden.

16.07.2019 - Bernd Krannich/TV Wunschliste
Bild: Netflix


[www.wunschliste.de]

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faxe61 17.07.19 00:27 379 


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