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Re: Michael Schulte gewinnt ESC-Vorentscheid "Unser Lied für Lissabon"
Das Problem mit dem ESC ist schlicht folgendes: Von wenigen Ausnahmen, zu denen ich bspw. Guildo Horn, Stefan Raab und auch Lena zähle, wird die ganze Chose letzthin hierzulande viel zu ernst genommen. Okay, trifft auf manch anderes Teilnehmerland auch zu, aber wenn Bürokraten einen Gesangswettbewerb veranstalten, kommt eben Bürokratenmucke bei raus.
Songs am Reißbrett entwerfen geht selten gut. Von musikalischer Qualität wollen wir gar nicht erst reden, die ist für einen solchen Wettbewerb ohnehin zweitrangig. Emotionen sind es nicht. Ob das nun Spaß ist, Pathos, Ergriffenheit, Kitsch, was auch immer, ein Zündfunke ist unerlässlich. Und genau daran sind die deutschen Beiträge der letzen Jahre gnadenlos gescheitert. Da standen bestenfalls brave Musterschüler auf der Bühne, die sich redlich mühten, der Klasse fehlerfrei ein Gedicht vorzutragen, während das geneigte Publikum sanft entschlummerte. Prädikat: Nett. Stört nicht weiter. Wo ist die Fernbedienung? Ich find das ganze Tralala lustig. Ist überhaupt nicht meine musikalische Baustelle, aber ich schau das jedes Jahr gerne. Ist vielleicht meine alternative Fastnacht, die reguläre kann ich nicht ab. Und, mal ehrlich: Ist es nicht scheißegal, wer da gewinnt? Hat das irgendwelche tiefgreifenden Auswirkungen, oder ist es nicht eher doch ein leiser Gänsefurz im Frühlingswind? Ob ganz vorne, ganz hinten oder irgendwo dazwischen, 99% der Songs sind doch genau so schnell vergessen, wie der Gänsefurz verweht ist. Und darum das ganze Drama? Echt jetzt? In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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