Ich glaube, ich würde die Sendung ungeschnitten zeigen und an der besagten Stelle ein Spruchband laufen lassen, dass die gezeigte Meinung nicht mit der des WDR überein stimmt. Solange Motsi Mabuse nichts dagegen hat, kann das sich jeder ansehen und sich seine eigene Meinung bilden. Im Netz findet man es eh.
Ich schaue "Let's Dance" nicht, ich habe im Zusammenhang mit den Vorwürfen gelesen, dass Kawusi wohl dieses Jahr Teilnehmer war und sich deswegen wohl auf Facebook so einiges an Rassismus-Beleidigungen reinziehen durfte.
Da ich auch nicht weiß, wie Mabuse sonst so ist, stellt sich mir die Frage, ob es "Sinn" macht, die Dame mit einem Affen zu vergleichen. Ralf Schmitz, den ich total mag, dreht manchmal auf wie ein Eichhörnchen auf Speed. Wenn Mabuse ähnlich zappelig ist, dann wäre es für mich kein Rassismus, sondern ein Witz auf ihre Kosten.
Ist dem nicht der Fall, ist es klar Rassismus, weil es das uralte Vorurteil vom Neger aus dem Busch auf einer Stufe mit einem Affen wiederholt.
Da Kawusi selbst Opfer von Rassismus war, stellt sich die Frage, ob es nicht ein anderes Verständnis von Humor ist. Dasselbe gibt es bei Juden in Amerika, dort ist es kein Problem, wenn sie selbst Witze über Hitler und den Holocaust machen. Genauso wie es okay ist, wenn Schwarze über sich selbst Witze machen.
Dazu gibt es eine schöne Geschichte aus meiner Kindheit.
Nachdem meine Mum die Familie verließ und mein Dad plötzlich alleine mit zwei kleinen Kindern da saß, wohnte der beste Freund meines Dads bei uns, um ihm unter die Arme zu greifen. Für meine Schwester und mich war das cool, weil wir Onkel Tom klasse fanden, die schwarze Hautfarbe war uns egal. Kinder machen da keinen großen Unterschied und für uns war es völlig normal. Onkel Tom holte uns oft von der Schule ab, ging mit uns in den Zoo oder ins Kino und solche Sachen.
Da die Grundschule Onkel Tom nicht kannte, fuhr mein Dad das erste Mal mit und hat ihn dem Direktor und unseren Lehrern vorgestellt, damit er uns abholen darf. Vorlaut wie wir beide Kinder waren, wollten wir ihn vorstellen. Ich krähte also "Das ist unser Onkel Tom" und meine Schwester hinterher "Der wohnt bei uns, der ist unser Sklave". Erst herrschte verdutztes Schweigen, dann brachen die beiden Männer in Gelächter aus, während die Lehrerin etwas hilflos aussah. Danach hat ihr mein Dad dann erklärt, dass es nur ein lockerer Spruch seines Freundes war, den er bei seiner Ankunft sagte: Wenn mein Dad Hilfe braucht, soll er es nur sagen, er ist da, um sein Sklave zu sein.
Diese Geschichte erzählt Onkel Tom noch heute gerne, wenn er zu Besuch ist und meine Schwester läuft immer noch knallrot an.