|
TV-Kritik: "American Gods": Götterepos gefällt mit guten Schauspielern und Inszenierung
Die Entstehungsgeschichte von "American Gods" klingt vielversprechend: Die neue Starz-Serie basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Neil Gaiman, jenem britischen Erfolgsautor, der zuerst mit Skripts für ungewöhnliche Comics wie "Sandman" bekannt wurde. Für die TV-Adaption zeichnet neben Michael Green ("Heroes", "Alien: Covenant") auch Bryan Fuller verantwortlich, der sich schon vor seinem Showrunner-Posten bei "Hannibal" mit kleinen, aber umso feineren Serien wie "Dead Like Me - So gut wie tot" oder "Pushing Daisies" eine treue Fangemeinde erworben hat. Die Serie selbst war zuerst beim Branchenprimus HBO in Entwicklung, wanderte dann aber, nachdem es dort mit den Drehbüchern nicht so richtig voran ging, zu dessen Konkurrenten auf dem US-Pay-TV-Markt ab.
Bevor die Handlung richtig losgeht, leistet sich die Pilotfolge erst einmal einen längeren Ausflug in die Vergangenheit, zum ersten Betreten des amerikanischen Kontinents durch Wikinger (dieses Erzählmuster wird in den folgenden Episoden beibehalten, Folge zwei beginnt auf einem Sklavenschiff auf dem Weg nach Amerika). Wie deren Erlebnisse in Szene gesetzt werden, erinnert ästhetisch stark an die umstrittene Verfilmung der Graphic Novel "300": Einer der Männer wird sofort nicht von nur einem Pfeil, sondern gleich mehreren Dutzend niedergestreckt. Da es an der fremden Küste außer feindlichen Bewohnern nichts zu finden gibt, wollen die Wikinger gleich wieder ablegen, doch leider herrscht Flaute. Um ihre kriegerischen Götter zu besänftigen, massakrieren sich die Nordmänner gegenseitig, was mit übertriebenen Bildern wie gespaltenen Köpfen und durch die Luft fliegenden Armen visualisiert wird. Was explizite Gewaltdarstellung angeht, war Starz nie zimperlich. Hier wird aber noch eine Schippe draufgelegt. Zur kompletten Kritik zu "American Gods" "American Gods" wird ab dem 1. Mai 2017 mit einer neuen Folge pro Woche bei Amazon Prime in Deutschland veröffentlicht. Die erste Staffel umfasst acht Folgen. Marcus Kirzynowski © Alle Bilder: Amazon Prime/FremantleMedia North America 30.04.2017 - Marcus Kirzynowski/wunschliste.de Bild: 2017 FremantleMedia North America [www.wunschliste.de]
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|