GerneGucker schrieb:
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> Das ist dann wohl Euer Problem. Einige von uns
> freuen sich lieber darüber, daß ein
> Qualitätssender im Angebot bleibt, statt über
> ihre eigene Bequemlichkeit zu jammern. :)

Mit Bequemlichkeit hat das bei mir nicht so viel zu tun. Ich bin durchaus in der Lage, einen Sender, der mir wichtig ist, weiter nach vorne zu holen ;)

Bisher hatte ich Servus TV auf Programmplatz 30, vor den meisten anderen Privatsendern wie Kabel 1, RTL II, RTL Nitro etc. Das lag zum einen daran, dass Servus hier im Kabel unverschlüsselt in HD ausgestrahlt wird, zum anderen daran, dass das Programm im Vergleich zu anderen Privaten relativ hochwertig zu sein scheint.

Trotzdem habe ich den Sender aber komischerweise selten länger als 30 Sekunden eingeschaltet. Mag natürlich sein, dass ich dadurch manches verpasst habe. Aber in den letzten Jahren gab es so viel Hin und Her, dass man überhaupt nicht wusste, was dieser Sender eigentlich will und wofür er steht.

Erst wurden die Rechte der Deutschen Eishockey-Liga gekauft. Nun ist Eishockey zwar nicht mein Lieblingssport, aber bei Spielen der Düsseldorfer EG hab ich gelegentlich mal reingezappt. Vor dem Rechtedeal war der Sender hier in NRW so gut wie unbekannt. Es gab dann eine kleine Plakatkampagne, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass Servus TV sich wirklich Mühe gibt, bekannter zu werden - obwohl es hier mit Düsseldorf, Köln, Krefeld und Iserlohn gleich vier traditionsreiche DEL-Teams wird. Servus hätte einen langen Atem haben müssen, um sich zu etablieren, aber nach 4 Jahren haben sie den Stecker gezogen.

Dann tauchten im Sommer 2014 Übertragungen des International Champions Cup auf (ein Fußballturnier für europäische Großvereine in der Sommerpause), außerdem gab es das eine odere andere Testspiel der hauseigenen Franchises Red Bull Salzburg und RB Leipzig. Da hat man sich dann gefragt, ob Servus jetzt beim Fußball größer einsteigen will, aber das blieb nur ein Versuchsballon.

Im Frühjahr kam dann die Meldung, dass Mateschitz den Sender einstampfen wollte, weil die Mitarbeiter die Frechheit besaßen, einen Betriebsrat gründen zu wollen. Ein paar Tage später die Rolle rückwärts: der Sender bleibt, die Mitarbeiter behalten ihre Jobs und verzichten auf den Betriebsrat.

Und dann die Ankündigung, dass man in Deutschland und der Schweiz die Sendelizenzen zurückgeben will, um sich auf den heimischen österreichischen Markt zu konzentrieren. Seitdem war Servus für mich genauso ein "Zombie-Sender" wie ZDFkultur oder EinsPlus. Dass mir der Red-Bull-Konzern sowieso nicht sonderlich sympathisch ist, kommt noch dazu.

Nun machen sie also in Deutschland doch weiter, weil angeblich die Resonanz von Werbekunden und Zuschauern in den letzten Monaten so positiv war. Mal sehen, wie lange es bis zum nächsten Kurswechsel dauert.