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Re: TV-Kritik: "Preacher"
Die Fernsehumsetzung als war ja schon vor einigen Jahren im Gespräch, weit bevor an "The Walking Dead" überhaupt zu denken war. Jetzt ist es wohl Realität.
Ich war da immer skeptisch, ob sich die Comicreihe auch wirklich umsetzen ließ, mit ihrem äußert schrägen Humor und Inhalten, mit denen man für ein weiteres Publikum als das der Comicleser bestimmt anecken muss. Die eigentliche Brisanz steckt ja nicht in der ganzen Gewalt, sondern in der politischen Unkorrektheit, dem überdrehten Abziehbild der amerikanischen Gesellschaft, der Religions- und Kirchenkritik - dem ganzen zynischen Zerrbild der amerikanischen Gesellschaft, das da fast schon mit Schadenfreude dem erwünschten Ideal entgegengeworfen wird. Das war zumindest immer mein Eindruck der Serie, weil man auch die archetypischen Helden ins Gegenteil verkehrte. Im Nachhinein würde ich die Comics als eine einzige Aneinanderung des Zerpflückens, Zerreißens von "Americana" ansehen. Damit kann man in Amerika - und nicht nur dort - eher anecken, als mit der Darstellung von Gewalt oder den sexuellen Anspielungen, die für mich übrigens nie den Reiz der Comics ausmachten. Meine Befürchtung war deshalb immer, dass man für eine Fernsehadaption den kompletten sarkastischen Unterton der Serie schon ziemlich herunterfahren würde. Wie sieht es denn in dieser Hinsicht aus? Die Kritiken, die ich bisher gelesen habe, schweigen sich dazu nämlich aus, vermutlich auch, weil die Kritiker den Comic zum Vergleich nicht kennen. 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.06.16 12:13.
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