|
Re: Gestorben wird immer: Die Krimiflut im deutschen Fernsehen
Ist natürlich immer subjektiv, was die Leute als "spannend" empfinden aber aus dem gros der Krimiserien kann mn relativ einfach die unterhaltsmen und spnnenden rauspicken. Ich guck sie ja nun ALLE, zumindest die ZDF-krimis, weil die ARD für mich außer dem tatort noch keinen spannenden Krimi zustande gebracht hat. Und beim zweiten sind von all den krimis lediglich folgende sehenswert weil unterhaltsam / spannend:
Vorabend: Spitzenreiter ist SOKO Wien - die für mich beste Vorabendkrimiserie im Zweiten, die es in den letzten 10 Jahren gab. Da stimmt einfach alles, wobei das weniger dem ZDF zuzuschreiben ist, sondern den Österreichern, die einfach wissen, wie man spannende krimis inszeniert. SOKO Kitzbühel - unterhaltsam, in den letzten Wochen mitunter ziemlich derb. Die Rosenheim-Cops - die Morde sind immer die Gleichen, aber darauf kommts eh nimmer an. Es geht nur noch um die schrulligen Charaktere - Königlich bayrisches Amtsgericht reloaded meets ZDF Crime. Soko Köln - lahmarschig, aber mit Diana Staehly als Chefin wirds wieder prima, und Kerstin Landsmann ist eine Augenweide. Die Fälle... na ja. Soko Stuttgart - solide Krimikost aus der Schwabenmetropole, für mich erträglich wegen dem Deja Vu - Gefühl, hab ja 15 Jahre in Stuttgart und Umgebung gelebt... Notruf Hafenkante - rasanter und ideenreicher Außenseiter mit charmanten Darsteller*innen. Manchmal wünscht man sich solche Rasanz für die Sokos. Der Rest - ganz schlimm. Soko Wismar ist ödes Gelaber, der Mittwochskrimi (Soko Holstein, die Spezialisten) ist unerträglich, und Soko München ist weit von der Qualität einer 5113 vor 30 jahren und einer Soko Wien entfernt. Abendprogramm: Nachdem Rosa Roth, der absolute Spitzenreiter, weg ist, bleibt nicht mehr viel. Als da wären: Der kriminalist - Die beste der einstündigen Freitagabend-krimiserien im ZDF. Großartiges Spiel von Christian Berkel, edle Krimifälle. So wünsch ich mir krimikost aus deutschland. Nicht verpassen. Die Chefin - Bisweilen harte, sehr dramatische und originell geschriebene Krimikeule mit Kathi Böhm, muss man sehen. Kommt wohl am Nahesten an die düstere Stimmung so mancher briten- und Skandinavienkrimis ran, was in deutschen produktionen sehr selten ist. Der Staatsanwalt - Paraderolle für Rainer Hunold, fegt "Fall für zwei" "Letzte Spur Berlin" locker vom Tisch. Soko Leipzig - Die beste aller Sokos (nach Soko Wien) im Abendprogramm - tolle Fälle, tolles Team, haut rein. Marie Brand - solide Krimikost mit charmantem Ermittlerduo, das auch mal für Lacher sorgen kann. Ich verpasse keine Folge. Wilsberg - Skurril, oft behäbig aber im Zusammenspiel ganz nett. Kann man angucken. Ein starkes Team - tolles Team, tolle Fälle, begeistert mich. Auch nach maja Maranows Tod sehenswert. Kommissarin Lukas - gute Darsteller, gewöhnungsbedürftige krimis, trotzdem wegen Ulrike Kriener sehenswert Der Alte - routinierte Krimikost, ohne Überraschungen, guck ich nur, weil ich wissen will, ob aus der Pathologin und dem Alten ein Paar wird. Letzte Spur Berlin - erste Staffel war mehr als gewöhnungsbedürftig, inzwischen etwas verwirrend und ein wildes Durcheinander... okay, aber das wars auch. Etwas abgeschlagen: Nachtschicht - erstklassig besetzt, ein heilloses, hartes, dreckiges Chaos, erinnert mich immer an die chaostruppe von "Abschnitt 40", aber spannend. Der Kommissar und das Meer - ZDF-Versuch, die Qualität der Skandinavienkrimis zu erreichen, klappt aber selten. Für Schwedenfans trotzdem unverzichtbar. Unter anderen Umständen - Natalja Wörner ist großartig in der Serie. Stralsund - Etwas melancholisch, manchmal etwas zu öde, aber insgesamt einen Blick wert. Unerträglich und meiden wie die Pest: "Helen Dorn" "München Mord" "Kommissarin Heller" "Unter Verdacht" "Bella Block" "Ein Fall für zwei" (die neuen) weil stinklangweilig. Außern vor habe ich die Skandinavien- und Briten-krimis gelassen, denn die sind allesamt um Längen qualitativ hochwertiger als jede deutsche krimiproduktion. Den Nägelbeiß-Faktor eines Kommissar Beck, eines Inspector Banks, eines Sherlock, eines Luther, einer irene Huss, eines George Gently und bisweilen sogar eines Inspector Barnaby vermisst man bei deutschen TV-Krimis schon lange. Leider scheint es deutschen fernsehredakteuren nur noch auf dialoglastige Geschichten ohne pepp anzukommen, was sie offenbar mit "Anspruch" gleichsetzen - und solange deutsche TV-Zuschauer eine Lanze für Krimis brechen und diese als mega spannend empfinden, wenn zwei Stunden Kacke gelabert wird, wird sich da auch nix ändern. Und wie gesagt - diese Einschätzung ist rein subjektiv. Es soll ja Leute geben, die bei Senta Bergers Dauergelaber nicht einpennen. ich gehöre nicht dazu. Der Lonewolf Pete Ein Wort, das Du in Deiner Nachricht verwendest, wurde von uns gesperrt. Verwende bitte ein anderes Wort oder setze Dich mit den Administratoren des Forums in Verbindung.
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|