Nachdem ich vor kurzem anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz einige Dokumentationen über Überlebende von Auschwitz und deren Geschichten gesehen habe fand ich dass der Film die Geschichten einfach nur umgesetzt hat, also ich hatte nicht den Eindruck, dass da zusätzliche Brutalitäten erfunden wurden. Manche Szenen haben mich auch an "Ein Tag" erinnert, der vor ein paar Tagen lief, z.B. die Geschichte mit der Mütze im Elektrozaun, um eine "Erschießung auf der Flucht" zu provozieren. Die Brutalität war manchmal nur schwer auszuhalten. Wie muss das für jemanden gewesen sein, der das nicht nur von der gemütlichen Couch vor dem Fernseher ansah, sondern der da echt in so einem Alptraum gefangen war und die Brutalitäten selbst erlebte, entweder am eigenen Leib oder bei Freunden? Und der wusste, dass er dem ausgeliefert war und nichts dagegen tun konnte? Die Geschichte um die Befreiung fand ich sehr spannend, bei der Beschreibung des Lagerlebens hat sich vieles wiederholt, da hätte man etwas kürzen können.
Insgesamt fand ich ihn sehr bedrückend.

Und zur oben angesprochenen Brutalität: Ich bin kein Freund von Gewaltdarstellungen in Filmen. Aber in so einem Film finde ich es zumindest halbwegs berechtigt, da die Gewalt als das dargestellt wurde was sie ist: Widerlich, abstoßend, ekelhaft und menschenverachtend. Und nicht cool und heroisch wie in Actionfilmen. Man hätte nicht alles im Detail zeigen müssen, und es hätten auch gerne weniger Gewaltdarstellungen sein dürfen, aber dasselbe denke ich von den Gewaltszenen in Game of Thrones auch. Und von den Kampfszenen in Herr der Ringe. Daher hat es mich hier weniger gestört als in GoT oder HdR (die ich im übrigen beide sehr gerne mag - bis auf die Gewaltdarstellungen). Und die Gewalt wurde hier auch nicht zur Unterhaltung sondern zur Abschreckung gezeigt. Man freut sich nicht darüber sondern ist froh wenn sie vorbei ist. Aber wie gesagt, weniger hätte auch gereicht, da stimme ich dir zu, Maik. Ich bin dann mal gespannt auf den DEFA Film.