In Deutschland ist es zu einem der eher seltenen Wechsel eines längerfristigen Rahmenvertrags zwischen einer Sendergruppe und einem großen US-Studio gekommen: Nachdem Serien von NBC Universal zuletzt bei der der RTL-Gruppe landeten, hat sich nun die ProSiebenSat.1-Gruppe mit einem Rahmenvertrag die Rechte an zukünftigen Serien gesichert. Dabei sind die Münchner vermutlich auf Comedyserien scharf. Mit denen konnte RTL so wenig anfangen, dass diese Rechte hierzulande an Comedy Central weiterverkauft wurden ("Parks and Recreation", "Up All Night", "The Mindy Project").

In den USA ist das Produktionsstudio NBC Universal neben Warner Bros. TV ("The Big Bang Theory", "2 Broke Girls") der zweite große Comedylieferant, mit "Saturday Night Live" hat man eine über drei Dekaden alte Talentschmiede (die unter anderem Tina Fey, Amy Poehler und Andy Samberg hervorbrachte), daneben war "The Office" eine weitere Kaderschmiede.

Für ProSiebenSat.1 und NBC Universal ist es die erste Zusammenarbeit in der Geschichte der beiden Unternehmen. Der Vertrag umfasst neue Comedyserien - im Mai wird in den USA über Neubestellungen entschieden - sowie die Möglichkeit, sich auch bei den Dramaserien die Rosinen herauspicken zu können. Eingekauft wurden die Free-TV-Rechte, dazu sollen ausgewählte Pay-TV-Rechte kommen sowie "Free-Catch-up"-Rechte - also die Möglichkeit für die Zuschauer, Folgen für kurze Zeit nach der Fernsehausstrahlung auf den Websiten der Sendergruppe nachzuholen.

Weiterhin erhält die Sendergruppe, wie in solchen Fällen üblich, Zugriffsrechte auf die umfangreiche Bibliothek des Studios - explizit genannt wurden "Battlestar Galactica", "Kojak" und "Columbo".

Neben NBC Universal erhält die ProSiebenSat.1-Gruppe laut Deadline amerikanische Film- und Serienproduktionen von CBS Studios, Warner Bros, Paramount, 20th Century Fox, Studiocanal, Constantin Film und Tobis Film.

19.03.2015 - Bernd Krannich/wunschliste.de
Bild: ProSiebenSat.1 Media AG

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