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ARD, ORF und SRF beschließen "Musikantenstadl"-Reform - ohne Andy Borg
Jetzt ist es beschlossene Sache: Schon länger hält sich das Gerücht einer bevorstehende Modernisierung bzw. Verjüngung des "Musikantenstadls" - um einer eventuellen Absetzung der Volksmusikshow vorzubeugen. Der ORF hat Ende 2014 Vorschläge einer umfassenden Reform der Gemeinschaftsproduktion bei der ARD und dem SRF eingereicht, die dort offenbar auf Zustimmung gestoßen sind. Die Sender verkünden nun offiziell eine Überarbeitung der Eurovisionsshow. Ziel soll sein, "eine moderne wie traditionsbewusste, regional verankerte und weltoffene Musikshow zu bieten, die dem Publikum musikalische Unterhaltung auf höchstem Niveau garantiert". Als erste Maßnahme muss der aktuelle Moderator Andy Borg, der 2006 die Nachfolge von Karl Moik angetreten hat, gehen. Die Art der Präsentation soll "inhaltlich wie personell" verändert werden. Wer die Show künftig moderieren wird, wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben. Man wolle zudem zahlreiche inhaltliche Weiterentwicklungen umsetzen, "die einerseits die Tradition der beliebten und starken Marke fortführen", die andererseits neben dem Stammpublikum aber auch ein neues Publikum ansprechen. Gelingen soll dies mit einer leicht veränderten musikalischen Bandbreite und neuen Sendungslementen. Andy Borg wird den "Musikantenstadl" zum letzten Mal am 27. Juni in der Open-Air-Show aus dem kroatischen Pula präsentieren. "Ich hab mir so sehr gewünscht und dafür gekämpft, dass der 'Stadl' weitergeht. Dass ich bei der Verlängerung nun nicht mehr mit dabei sein werde, schmerzt natürlich. Mir haben die neun Jahre beim 'Musikantenstadl' jedenfalls sehr viel Spass gemacht. Und ich wünsche den Zuschauern weiterhin viel Freude!", so der Moderator, der sich zuletzt mit einem öffentlichen Plädoyer gegen den Verjüngungswahn und für eine Fortführung des "Stadls" ausgesprochen hatte, dabei jedoch auf nicht viel Gegenliebe seitens des SRF gestoßen ist (wunschliste.de berichtete). "Andy Borg hat mit seiner Leidenschaft für den 'Musikantenstadl' während vieler Jahre sein Publikum immer wieder begeistert. Mit seiner Professionalität hat er, zusammen mit dem Team, den 'Stadl' weitergeführt und den Zuschauerinnen und Zuschauern viele unvergessliche Fernsehmomente beschert. Dafür sprechen wir ihm ein herzliches Dankeschön aus. Es ist nun aber auch wichtig, den Puls der Zeit zu messen, das Erfolgsformat weiterzuentwickeln und die Sendung damit fit für die Zukunft zu machen", erläutert Christoph Gebel, Abteilungsleiter Unterhaltung SRF. Ab Herbst soll dann der runderneuerte "Musikantenstadl" auf Sendung gehen. Wieviele Liveshows künftig pro Jahr zu sehen sind, soll in den nächsten Wochen und Monaten erarbeitet und definiert werden. 2010 wurde die jährliche Dosis von sechs auf fünf Ausgaben reduziert. Die Verantwortlichen erhoffen sich mit einer Überarbeitung der Sendung vor allem eine Senkung des Durchschnittsalters der Zuschauer, das inzwischen bei 68 Jahren liegt. Die Einschaltquoten lagen zuletzt bei rund vier Millionen Zuschauern - davon waren allerdings weniger als drei Prozent im Alter zwischen 14 und 49 Jahren. 23.02.2015 - Glenn Riedmeier/wunschliste.de Bild: BR/ORF/Badzic [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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