Also ich sehe die Lindenstraße nach wie vor gerne. Die Themen sind meist spannend und abwechslungsreich und aktuell. Und es ist auch nicht so linkslastig wie hier dargestellt. Die Figuren kommen sich bei solchen Themen schon in die Wolle, und auch die, die gegen eine Moschee sind werden nicht als negativ oder böse dargestellt, sondern nennen da auch nachvollziehbare Gründe. Und eine der negativsten Figuren - Lisa, die zum Islam konvertiert ist - wird da sicher sehr für die Moschee sein. Ihr entgegen gesetzt ist dann diese deutsch-türkische Architektin, die in der ersten Folge sehr sympathisch rüber kommt.
Dass die Serie aber im Großen und Ganzen auf Verständnis für Minderheiten und ein Miteinander und nicht Gegeneinander hinausläuft finde ich positiv. Auch die Moschee wird irgendwann akzeptiert werden. Dieser ganze Hass von allem was anders ist - das muss man nicht auch noch gutheißen. Und wenn da - auch wenn es fiktional ist - gezeigt wird, dass das Zusammenleben auch funktionieren kann - bei allen Meinungsverschiedenheiten und Problemen, das ist doch gut. Die Probleme werden ja nicht ausgeklammert, und die Moschee in der Lindenstraße wird erst mal ein Problem werden, und wie ich in den Vorschauen auf die neuen Folgen lese kein kleines.
Ich finde es außerdem befremdlich, dass das Wort "Gutmensch" als Schimpfwort gebraucht wird. Was ist denn schlimm daran, dass jemand gut ist, die Umwelt nicht unnötig verschmutzt, sich gesund ernährt und fair zu anderen Menschen ist, egal welcher Religion, Hautfarbe oder sexuellen Orientierung sie angehören? Um nur mal einige Gründe zu nennen wieso jemand als "Gutmensch" beschimpft wird. Ich habe das Gefühl, dass Gewalt und Menschenverachtung immer größere gesellschaftliche Akzeptanz bekommen, da finde ich es um so wichtiger, dass auch die Gutmenschen zu Wort kommen.