Nach kontinuierlich sinkenden Quoten kündigte RTL im Frühjahr wieder mal eine umfangreiche Überarbeitung seiner in die Jahre gekommenen Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" an. Nun hat der Sender das Konzept und die neuen Jurymitglieder vorgestellt.

Abgesehen vom unvermeidlichen Dieter Bohlen wird wie im Vorjahr die gesamte Jury ausgetauscht. Nachdem in der zehnten Staffel die Schlagersängerin Beatrice Egli gewonnen hatte, will RTL dem Genre mit der Verpflichtung von Marianne Rosenberg treu bleiben. Vor nicht einmal einem Jahr hatte die Sängerin ("Er gehört zu mir") in einem Interview Castingshows noch als "menschenverachtend" bezeichnet. Nun mischt sie selbst munter mit und will "Tipps und Rat für die jungen Kandidaten" bereithalten.

In der runderneuerten Jury sitzt außerdem Mieze Katz, die Sängerin der Popband Mia. Sie freut sich "auf die kommenden menschlichen und musikalischen Überraschungen" und auf viele Kandidaten, die "uns und ganz Deutschland verzaubern". Dritter im Bunde ist der Rapper Prince Kay One, der die Castingshow "einfach sensationell" findet. Moderiert wird die elfte Staffel von Nazan Eckes im Alleingang. Ihr Kollege Raul Richter wurde gestrichen.

Es klingt beinahe wie eine Drohung: RTL will künftig "noch näher dran an den Kandidaten". Geplant sind Doku-Soap-Szenen, in denen die Gesangstalente dabei gefilmt werden, wie sie "in Konflikt mit ihren Mitkonkurrenten und den Vocalcoaches, Choreographen, Stylisten etc. geraten". Begleitet werden die Protagonisten außerdem bei der Auswahl ihrer Songs, ihrer Outfits und der Choreographie. In diesen Bereichen gibt es in Zukunft angeblich ein Mitspracherecht nach dem Motto "Kandidaten an die Macht".

Neu sind auch die bislang nicht im Detail erläuterten "Live-Challenge-Shows", in denen die Kandidaten jede Woche neue "musikalische Aufgaben lösen müssen". Sie ersetzen die bisherigen Mottoshows. Künftig soll nicht nur der Kandidat mit den wenigsten Zuschaueranrufen am Ende die Show verlassen, zusätzlich wird von der Jury auch - unabhängig von den Anrufen - ein Tagessieger gekürt, "auf den ein besonderer Preis wartet".

Ein neues optisches Element ist der "Auftritts-Tunnel", in dem die Castingteilnehmer unmittelbar vor ihrem Auftritt entscheiden können, welcher Juror im Fall einer Pattsituation (2 Ja- und 2 Nein-Stimmen) über ihr Schicksal entscheidet. Zudem können die Zuschauer künftig aus einer Vorauswahl von Kandidaten des Jurycastings schon während der Castingphase im Oktober online entscheiden, ob ein Kandidat direkt ein Ticket für den Recall bekommt oder nicht.

Der Recall findet dieses Mal auf Kuba statt - am Strand, im Dschungel und auf den Straßen Havannas. Als Sidekick wird Jorge Gonzalez die Kandidaten in Sachen Tanz, Perfomance und Styling unterstützen.

RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger fasst die Neuerungen wie folgt zusammen: "Demokratischer und überraschender war DSDS in seiner 10-jährigen Erfolgsgeschichte nie." Ausgestrahlt wird die elfte Staffel ab Januar 2014.

06.10.2013 - Michael Brandes/wunschliste.de
Bild: RTL/Stefan Gregorowius

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