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"Dschungelcamp", Tag zwei: Starke Quoten, schwache Stars
Wer hätte gedacht, wie schnell sich bei einem relativ jungen Format wie "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" nostalgische Gefühle einstellen können? Nach dem zweiten Tag mit den elf Teilnehmern der aktuellen Staffel, die fast alle ihre Persönlichkeit zuhause gelassen und durch ihre - leider wenig originell angelegten, selbst ersonnenen - Rollen aus dem Fach "TV-Dschungelcamper" ersetzt haben, denkt man bereits mit Wehmut an die ersten fünf Staffeln zurück. An jene ersten fünf Staffeln, als bekennend schrullige Menschen wie etwa ein Daniel Küblböck oder Ross Antony sich ungeachtet des Effekts auf ihre Weise ziemlich liebenswert ins Zeug legten; als Costa Cordalis sich mit befremdend anmutendem majestätischem Ernst zum Dschungelkönig und Ingrid van Bergen mit viel Humor zur Königin krönen ließen. Als Michaela Schaffrath, der ruhige Eike Immel, der für sein neues Hüftgelenk sparte, der heimwehkranke Bata Ilic, Sarah "Dingens" Knappik, der oft genervte Mathieu Carrière, der gemobbte, tapfere Peer Kusmagk oder der kontemplative Rainer Langhans ihre netten und gelegentlich auch nicht ganz so netten Seiten zeigten, weil ihnen ihre Wirkung aufs Publikum nicht das Allerwichtigste war. Im Gegensatz zu früheren Camp-Stars glaubt der Teil der Truppe im neuen "Dschungelcamp", der sich bislang durch Aktivitäten in Szene gesetzt hat (also vor allem Micaela Schäfer, Rocco Stark, Kim Debowski und Daniel Lopes), offenbar nur allzu gut zu wissen, was in einer Reality-Show gut ankommt. Ob die unauffälligeren Camper wie der gutmütige Aílton, Reality-Profi Brigitte Nielsen, die stille Radost Bockel ("Ratlos Bockel", Zitat Dirk Bach), der unauffällige Martin Kesici, der ernste Vincent Raven oder Ramona Leiß mit dem merkwürdigen Blick das Zeug haben, das Feuer des bisher so charmanten Formats zu entfachen, damit der echte "Dschungelcamp"-Funke auch diesmal auf treue Fans überspringt? Und damit das "Dschungelcamp" nicht "Big Brother" wird, obwohl Micaela Schäfer derzeit schon so unerhört fleißig an der Sexualisierung von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" arbeitet? Die Quoten sind dennoch (oder noch - aber man kann sich natürlich schwer täuschen) ausgezeichnet, vor allem in der so genannten werberelevanten Zielgruppe: Bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern erreichte Tag zwei im "Dschungelcamp" außergewöhnlich gute 34,1 Prozent Marktanteil (3,73 Millionen Zuschauer). Auch beim Gesamtpublikum ab drei Jahren war "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" erfolgreich: 6,22 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 23,2 Prozent) ist für die zweite Folge einer Staffel die bisher beste Quote aller Zeiten. 15.01.2012 - Jutta Zniva/wunschliste.de Bild: RTL - "Alle Infos zu 'Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!' im Special bei RTL.de. [www.wunschliste.de]
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