"Volks"-tümelei ist mir an sich immer suspekt, egal wer sich dieser Floskel bedient, von der Bildzeitung bis zum Dritten Reich, vom Volkskundler bis zur NVA.
Im Prinzip bekommt man nicht einmal zehn Leute unter einen Hut, und Strategen wie Helmut Thoma sprechen schon von Volk, um Dinge zu verhökern. Die 14- bis 29-Jährigen, die man mit "Volk" locken kann, will ich mir auch gar nicht ausmalen wollen.
Im Übrigen würde ich gar nicht sagen, dass man gerade mit dieser Zielgruppe erfolgreich sein wird, weil das Fernsehen diese Zielgruppe fast schon verloren hat. Da bringt interaktiver Schnickschnack auch nicht viel. In vielen Belangen lockt nicht unbedingt die Interaktivität die Menschen ins Netz, es wird oftmals auch das Bedürfnis gestillt, einfach passiv zu konsumieren, wie man es vom Fernsehen kennt. Allerdings unterwirft man sich da keinem Sendeschema mehr.
Außerdem würde ich mir ohnehin überlegen, auf diese Zielgruppe zu setzen, weil die Babyboomer dann doch noch mehr auf der Naht haben. Die konsumieren zwar anders, sind aber doch noch finanzkräftiger. Da hat Herr Thoma, als Erfinder dieser merkwürdigen Zielgruppe 14-49, vielleicht die wirtschaftliche und demografische Entwicklung der letzten 15 Jahre verpennt.