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Re: Ende der digitalen Grundverschlüsselung gefordert
geschrieben von: Isaak_Hunt, 29.12.11 12:42
Seid mir nicht böse, aber das halte ich nicht für das Thema.
Es geht ja nicht um die Inhalte des Fernsehens, sondern um die Verbreitungswege und die Geschäftspraxis der Kabelanbieter, und da sieht es wohl doch so aus, als würden sich die Kabelbetreiber mit ihrer verschrobenen Geschäftspraxis als Hemmschuh für die Entwicklung zur Digitalisierung des Fernsehens erweisen.

Ich bin jetzt auch nicht der Typ, der zwingend alles digitalisiert haben will. HD ist für mich eine tolle Option, die ich nicht unbedingt brauche, aber es lässt sich nicht leugnen, dass das digitale Bild auf großen Fernsehern eben doch besser aussieht, selbst bei einfacher SD-Qualität. Das liegt aber nicht unbedingt an der Überlegenheit der Technik, sondern weil das analoge Signal in 16:9 nicht anamorph, sondern 'mit Balken' gesendet wird, so dass nicht die volle Zeilenhöhe zur Übertragung genutzt wird.

Man kann ja die Privaten für ziemlich 'Prütt' halten. Das geht mir nicht anders. Trotzdem halte ich die bestehende Geschäftspraxis für einfach nicht vermittelbar. Wie kann man an sich freie Sender nur mit Zugangssperren belegen, um mehr abzukassieren, ohne dass das Kritik erzeugt? Der durchschnittliche zwei- oder dreiköpfige Haushalt dürfte bestimmt mindestens zwei Fernseher haben, und für jeden zusätzlichen Fernseher muss man dann zusätzlich in die Tasche greifen und man bekommt Karten und Receiver aufs Auge gedrückt.
Das analoge Fernsehen wird auch wirklich bald obsolet sein, denke ich. Wer in den letzten drei bis vier Jahren einen Fernseher kaufen musste, der wird sich kaum noch für ein rein analoges Röhrengerät entschieden haben. Die Lebensdauer solcher Geräte wird mit viel Wohlwollen wahrscheinlich im Mittel 15 Jahre betragen. Da kann man sich vorstellen, dass die Verbreitung der alten Kisten in 10 Jahren nur noch vergleichsweise gering sein wird, so dass die vollständige Umstellung auf digitale Verbreitungswege in den nächsten Jahren durchaus zumutbar wäre, allerdings bestimmt nicht unter der Prämisse, dass man für 'freies' Programm zusätzlich berappen muss. Da halte ich dann auch den Einsatz von Receivern an alten analogen Geräten für zumutbar, wenn solche Kisten überhaupt noch die analoge Übertragung ermöglichen.
Ansonsten bin ich der Meinung, dass man den einen großen Vorteil des Kabelfernsehens mit diesen Zugangshürden wieder aufhebt. Bisher war es im Kabel nämlich ungemein praktisch, dass man seine Fernseher einfach an die im Haushalt vorhandenen Antennendosen hängt, und gut ist's. Keine Receiver, keine Karten und keine große Infrastruktur um das Fernsehen, die es noch auszubauen gilt, um einfach mehrere Fernseher zu nutzen.
Die jetzige Geschäftspraxis ist jedenfalls nicht im Interesse des Kunden. Das kann mir kein Mensch erzählen. Ich denke auch, dass die Kabelanbieter die digitale Umstellung schon längst viel stärker forciert hätten, wenn sie nicht befürchteten, dass die jetzigen Kunden bei einer zu aggressiven Geschäftspraxis auf DVB-T oder Schüssel abwanderten.

Ich bin jedenfalls auch der Typ, der die Privaten analog sieht, keine Frage. Viele Programminhalte sind mir auch zu blöd, und für die wenigen 'Inseln' an Programminhalten, an denen ich hängen bleibe, bin ich auch nicht bereit, mehr zu zahlen. Die grundsätzliche Frage ist aber, warum 'Free-TV' mehr kosten und mit Zugangshürden belegt werden muss, obwohl die Art der Verbreitung noch nicht die Inhalte macht, Programme, die auf allen anderen Verbreitungswegen auch wirklich frei empfangbar sind.
Dabei würde die Rücknahme der analogen Programme, schrittweise oder mit 'hartem Schnitt', den Kabelanbietern noch Vorteile verschaffen, weil Bandbreite für zusätzliche Programme und Zusatzdienste freigeschaufelt werden könnte.
Die bisherige Praxis bürdet nur dem Kunden mehr auf, in Form von Mehrkosten und mehr Technik, die in den Haushalt einzieht. Der Grund dahinter kann eigentlich nur sein, dass man die Karten und Receiver als 'trojanisches Pferd' sieht, um die Kunden leichter zur Buchung zusätzlicher Bezahlinhalte zu bewegen und die Zugangswege komplett zu kontrollieren, bis hin zum letzten Endgerät. Auch diese Ansätze können nicht im Interesse der Kunden sein.

Ich kenne ja nicht die Geschäftspraxis aller Anbieter, aber für Unitymedia kann ich jedenfalls sagen, dass diese teilweise wenig sympathisch ist. Da wird aggressiv geworben, um die Kunden zum Umstieg auf Digitalfernsehen und andere Dienste zu bewegen, in Form von Briefen, Beilagen der Zeitung und Telefonmarketing, in einer Breite, dass es einem schon unangenehm, aber mindestens nervend, erscheint. Alte Menschen werden sogar am Telefon überrumpelt, mit der Behauptung, dass sie bald kein Fernsehen mehr empfangen würden. Das macht den Laden für mich nicht gerade zu dem Unternehmen, dass die Interessen der Kunden im Sinne hat.

Wenn die Kabelanbieter also nun von ihrer bisherigen Praxis abrückten, dann sorgt das für eine eigentliche Normalisierung der Zustände, die ich für begrüßenswert halte. Ich denke, dass das Unitymedia und Co. auch bewusst ist, und sich immer nur die Frage stellte, wie lange man eine solche Geschäftspraxis aufrechterhalten konnte, ohne dass sich etwas mehr Kritik breit macht. Für mich persönlich steht jedenfalls fest, dass der Tag, an dem RTL und Co. überhaupt nicht mehr frei empfangbar sein würde, gleichzeitig der Tag sein wird, an dem Unitymedia die Kündigung ins Haus flattern wird und DVB-T-Receiver und Antennen angeschafft werden. Mich interessieren die Bezahlinhalte überhaupt nicht, die Privaten Programme an sich immer weniger, so dass ich das begrenzte Angebot über DVB-T wirklich verschmerzen kann. Der Reiz des Kabelfernsehens liegt nämlich für mich heute in der relativ simplen Art des Zugangs, die dann nicht mehr gegeben wäre. Ich glaube aber, dass es den Kabelbetreibern bewusst ist, dass sie eine Menge Kunden verlieren, weshalb das nicht so schnell geschehen wird. Es hat schon seine Gründe, warum das Kabel sehr bald der einzige Zugangsweg zu analogem Fernsehen sein wird.

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Isaak_Hunt 29.12.11 14:43 627 


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