Langsam kriegt es Tradition: Ich suche den logischen Faden im aktuellen Tatort. Aber vielleicht bin ich ja zu doof.

Mal abgesehen davon, dass es für Tatortautoren offenbar völlig logisch ist, dass eine Frau (die - wie ihr Dienstgrad vermuten lässt - bisher ziemlich fähig und zielstrebig war) sofort die grundlegendsten sozialen Fähigkeiten verliert, sobald sie sich verliebt (oder ist der Geist von Charlotte Sänger in Charlotte Lindholm gekrochen?): Wie zur Hölle hat das entführte Mädchen (die falsche Lilly) ihren Peiniger wiedergefunden? Der Mann hatte seinen Namen, seinen Beruf und seinen Aufenthaltsort geändert, offenbar wusste niemand, was aus ihm geworden war ... und den Autoren war es nicht mal ein einziges Wort wert, zu erklären, wie die Kleine und ihre (geisterhaft im Hintergrund bleibende) Freundin ihn gefunden und sich noch dazu in seiner Nähe eingerichtet haben? Oder habe ich was verpasst?

Außerdem: Die beiden Mädchen sahen sich (mal abgesehen vielleicht von der Haarfarbe) nicht mal im Mindesten ähnlich: Wie kam die Polizei darauf, dass das Lilly sein soll? Anhand des Personalausweises, den die echte Lilly laut Lindholm ihrer Freundin überlassen hatte? Gucken die nicht auf das Passbild, wenn sich jemand ausweist?

Und wenn man schon so einen schwierigen Fall wie den von Natascha Kampusch aufgreift: Wäre es da nicht wenigstens ein bisschen angebracht gewesen, kurz zu erklären, was das aus so einem Kind macht, dass es nach seiner Flucht nicht mal zu seinen Eltern zurückkehrt?

Schade, aus Thema hätte man so viel machen können. Aber der verschwundene Ausweis der Frau Polizistin war wohl wichtiger ...