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ARD-Beirat fordert mehr Gesellschaftskritik in fiktionalen Programmen
Die fiktionalen Programme im Ersten waren das Thema der jüngsten Sitzung des ARD-Programmbeirats. Über einen Zeitraum von anderthalb Jahren hat das Beratungsgremium entsprechende Programmangebote beobachtet. Das Fazit fällt geteilt aus. Gefordert werden mehr Werte und Gesellschaftskritik - insbesondere in den seichteren Programmstrecken. Ausgenommen von der Kritik ist die ab Sommer 2012 geplante Platzierung der Reihe "SommerKino im Ersten" in der Sommerpause von "Hart aber fair", montags um 20.15 Uhr (wunschliste.de berichtete). Mit diesem Schritt sieht der Beirat seine wiederholte Forderung nach einem Primetime-Spielfilmplatz erfüllt. Auf Gefallen stößt weiterhin der "FilmMittwoch im Ersten", deren Produktionen der Beirat ein "zumeist sehr hohes inhaltliches und gestalterisches Niveau" attestiert. Gelobt wird auch die Ausrichtung der Mittwochsfilme auf Themen von aktueller und gesellschaftlicher Relevanz, die auch in Zukunft gelegentlich in Form von Themenabenden aufbereitet werden sollen. Nicht so begeistert fallen dagegen die Ansichten zu den Fernsehfilmen am Freitag sowie zu einigen Serien am Nachmittag und Vorabend aus. Hier sieht der Beirat "Optimierungsmöglichkeiten": Die hohe Popularität der Filme und Serien solle, so heißt es in einer Mitteilung, "noch intensiver genutzt werden, um mehr Gesellschaftskritik und Werte zu transportieren". Kurzum: Wenn die Programme schon qualitativ nicht so dolle sind, könnten sie durch ein wenig mehr soziale Relevanz immerhin im Sinne des öffentlich-rechtlichen Auftrags ein wenig aufgepeppt werden. Verbindlich sind diese Ansichten allerdings nicht, denn der ARD-Programmbeirat zählt eher zu den Papiertigern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das aus neun Rundfunkräten bestehende Gremium hat lediglich eine beratende Funktion gegenüber dem ARD-Programmdirektor und den Intendanten. 08.07.2011 - Michael Brandes/wunschliste.de Bild: ARD [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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