Anlässlich der im Mai ausgestrahlten 2000. Folge von "Richterin Barbara Salesch" dachte die 61-jährige Jubilarin bereits öffentlich über einen mittelfristigen Rückzug nach: "Irgendwann hört man dann schon mal auf. Mit 65 bin ich spätestens weg, aber wahrscheinlich schon ein bisschen früher", so Barbara Salesch im "DWDL"-Interview (wunschliste.de berichtete).

Nun kommt der Rückzug früher als gedacht. Wie Sat.1 heute bestätigt hat, wird die TV-Richterin bereits Ende dieses Jahres ihre tägliche Sendung beenden.

"Nach über zwölf Jahren habe ich entschieden, dass das 'Abenteuer' Fernsehen Ende des Jahres für mich zu Ende geht", erklärt Salesch. "Als ich im Frühjahr 1999 als Vorsitzende Richterin am Landgericht Hamburg angesprochen wurde, ob ich die Sendung machen wolle, schienen mir 100 Folgen schon viel. Dann waren wir irgendwann bei der 1000. Sendung. Im Mai 2011 haben wir die 2000. Sendung gefeiert. Aber man soll gehen, wenn es am Schönsten ist - und genau das tue ich jetzt. Ich danke ganz herzlich allen Zuschauern, meinem Team, unserem Staatsanwalt, unseren Verteidigern und den vielen Darstellern, ohne die dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Und ich danke Sat.1 und filmpool, die mir treue Wegbegleiter waren und die großes Verständnis für meine Entscheidung gezeigt haben. Mein letztes Urteil lautet also: Es war eine tolle Zeit."

"Wir respektieren die Entscheidung von Barbara Salesch natürlich, bedauern sie aber von Herzen", kommentiert ProSiebenSat.1-Vorstand Andreas Bartl den freiwiliigen Abschied der TV-Richterin. "Barbara Salesch hat mit ihrer täglichen Sendung TV-Geschichte geschrieben. Ihre Show war die erste Gerichtsshow nach amerikanischem Vorbild im deutschen Fernsehen - und entwickelte sich in kurzer Zeit zum absoluten Publikumsliebling."

Die Reihe startete am 27. September 1999 (18.00 Uhr) mit Salesch als Richterin eines privaten Schiedsgerichts, das reale Zivilrechtsfälle verhandelte. Der Fall "Maschendrahtzaun" wurde zu einem besungenen Klassiker. Seit Oktober 2000 lief die Sendung werktags um 15.00 Uhr mit fiktiven Fällen, die der Reihe mehr Spektakel verleihen sollten. Erstmals wurden regelmäßig Laiendarsteller in einer täglichen TV-Sendung eingesetzt. Belohnt wurde das 2002 mit dem Deutschen Fernsehpreis für die "Beste tägliche Sendung". Die langlebigste Reihe im Nachmittagsprogramm der Privatsender zählte über Jahre zu den erfolgreichsten Nachmittagsshows im deutschen Fernsehen und erreichte in der Zielgruppe Marktanteile von bis zu 35,7 Prozent.

01.07.2011 - Michael Brandes/wunschliste.de
Bild: Sat.1/Menne

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