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Re: Marcell Jansen kritisiert Fußball-Kommentatoren
Man darf nicht vergessen, dass es für die alte Garde der Kommentatoren eine auferlegte Order war, möglichst sachlich, unparteiisch und damit eben auch ein wenig emotionslos zu kommentieren.
Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube gelesen zu haben, dass das so auch von den Sendern verordnet war. Ich wünsche mir die Einschlafkommentare der 70er bestimmt nicht zurück, aber etwas mehr Sachlichkeit und 'harte Fakten', die sich die Kommentatoren in der Tat vor dem Spiel erarbeiten sollten, würde ich mir manchmal schon wünschen. Werner Hansch war zwar auch sehr oft ein Dampfplauderer, aber er hatte immer ein gutes Gespür für das Spiel, was einigen heutigen Kommentatoren leider abhanden zu gehen scheint. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass da einige ihre Position als Kommentator falsch interpretieren. Der Kommentator ist kein Moderator, der jede 'Leerphase', in der nicht viel passiert, mit einem belanglosen Wortschwall füllen muss, nur um des Redens willen. Ein Großteil der Kommentatoren versteht es da nicht, sich auch mal zurück zu nehmen. Da könnte man schon meinen, dass dann Eitelkeiten eine Rolle spielen. Der nervigste Kommentator ist für mich immer noch Marcel Reif - furchtbar, was der sich da stellenweise aus einem Spiel zusammenreimt. Er scheint auch nicht richtig glücklich zu sein, wenn er pro Halbzeit nicht mindestens zwei Vergleiche mit dem 'glorreichen FC Bayern' einbaut, obwohl es mit der Spielsituation überhaupt nicht zu tun hat. Quizshows mit Jauch darf er gerne machen. Beckmann und Kerner sind für mich auch ein rotes Tuch. Diese zwei Granaten gehen mir als Moderatoren schon quer, aber als Kommentatoren empfinde ich sie teilweise als unerträglich. Die schaffen es doch immer wieder, völlig am Spiel vorbei zu kommentieren. Zu Tom Bartels bleibt mir zu sagen, dass er auch schon besser war. Ich habe jetzt leider nicht unbedingt die Vergleichsmöglichkeit mit anderen Ländern, aber bei der Sportberichterstattung in Deutschland hat es für mich schon den Anschein, als habe das immer weniger mit fachlicher Kompetenz zu tun. Wer da einmal reinrutscht, beißt sich mehr oder weniger in den Posten fest, ungeachtet der Popularität bei den Zuschauern. Das mag vielleicht daran liegen, dass es da an einem 'Gradmesser' fehlt. Wenn einem der Moderator einer Fernsehsendung stinkt, dann schaltet man diese nicht ein. Bei Sportübertragungen ist wohl eher so, dass Geschehen auf dem Platz im Vordergrund steht. Da würde wohl niemand auf die Idee kommen abzuschalten, nur weil ihm der Beckmann gerade stinkt mit seinen Kommentaren. Bei Sky hat man ja die Wahl, wovon viele auch wirklich Gebrauch machen. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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