Da verstehe ich echt nicht, wo darin die Provokation liegen soll?
Da nerven mich aber diese merkwürdigen radikalen Christenprediger, die man am Wochenende auf irgendwelchen Drittsendern sehen kann, wesentlich mehr.
Ich verstehe nur nicht, warum gerade ein Sender wie RTL2 das Fastenbrechen ankündigen will. RTL2 ist ja ansonsten nicht gerade der Sender, der sich überhaupt mit religiösen Themen beschäftigt. Ich würde RTL2 wohl eher als das Gegenteil ansehen, weil moralisch und ethisch gesehen sehr oft recht fragwürdige Inhalte gesendet werden. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass dieser Sender bei den Muslimen auch nicht gerade die erste Wahl sein dürfte.
Zum Fastenbrechen sei noch gesagt, das die genaue Zeit, je nach Längengrad ja noch abweicht, weshalb die meisten Moslems wohl auch einen entsprechenden Kalender zu Hause haben dürften, in dem die Zeit minutiös vermerkt sind.
So macht diese Aktion nur bedingt Sinn, ohne gleich die Religion in Frage stellen zu wollen.
Da macht es vielleicht eher Sinn, wenn man die höchsten islamischen Feiertage auf deutschen Kalendern findet, wie es in den USA z.B. mit den höchsten jüdischen Feiertagen selbstverständlich ist.
Ansonsten bin ich immer wieder erstaunt, welche Xenophobie und Islamophobie in Deutschland scheinbar herrschen muss.
Um mal Leo zu zitieren, 'Sprüche aus der NPD-Wahlkampfkiste' trifft es doch recht passend, was sehr vielen Leuten, die solche Meinungen vertreten, scheinbar gar nicht bewusst ist.
Ich komme auch aus dem Ruhrgebiet, wie dvogel hier habe ich so einen ziemlich ähnlichen Stammbaum und kann mir gut vorstellen, dass ein Teil meiner Vorfahren auch irgendwann 'die Pollacken', die 'Froschfresser', 'Käsköppe' oder sonstwas gewesen sein müssen. Mein heutiger Familienname verrät das alles nicht, mein Opa hatte sich in der Vergangenheit aus dem gesellschaftlichen Druck heraus einen 'anständigen' deutschen Nachnamen geben lassen. Mit der Kenntnis solch eines Hintergrundes kommt einem Deutschtümelei und Nationalismus nicht in den Sinn, relativiert sich so mancher Standpunkt.
Auch wenn das für das Ruhrgebiet recht typisch sein mag, die Zuwanderung fand eigentlich überall dort statt, wo die Industrialisierung Arbeitsplätze geschaffen hatte, und das nicht erst seit 50 Jahren. Wenn man sich mal die geografischen Bedingungen von Deutschland vergegenwärtigt, dann wird einem doch recht klar, dass irgendwelche nationalen, isolationistischen Theorien nur ziemlicher Schwachsinn sein können.
Deshalb halte ich es bei Manchem für recht ratsam, wenn er sich mal die Mühe machte, seine eigenen Wurzeln abzuklopfen.