dvogel schrieb:
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> Der historische Gehalt der Evangelien ist eher
> dürftig und als Quelle nahezu unbrauchbar. Viele
> Dinge stimmen einfach nicht oder sind nicht
> deckungsgleich mit dem tatsächlichen Zeitablauf.

Eben das meine ich. Jeder Theologe und jeder halbwegs interessierte Mensch weiß das. Evangelien sind keine historischen Biographien, und inzwischen wird viel in dieser Richtung geforscht (durch z.b. Gegenquellen bei Josephus Flavius, wobei der auch nicht ganz unkritisch zu konsumieren ist).
In Passion of Christ versucht man aber, durch die Sprache und die Schauplätze möglichst authentisch und historisch genau zu wirken, während man Evangelienstoff verfilmt, was einfach einen völlig falschen Eindruck hinterlässt.

> Wenn man mal annimmt, dass die Evangelien nicht
> ausschließlich eine Wundergeschichte erzählen,
> sondern auch in der Historie verwurzelt waren´

DAS kann man inzwischen durch intensive archäologische und historische Forschung mit ziemlicher Sicherheit sagen. Ja, es gab eine Person namens Jesus, ja, er hat gepredigt, ja, er hatte viele Anhänger, und ja, er wurde hingerichtet (wobei sich die Parallelquellen nicht einig sind, ich glauben ein jüdischer Historiker berichtet von einer anderen Todesart, nicht vom Kreuz). Aber stimmt, wie viel historische Wahrheit in den Evangelien steckt, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Ist ja schließlich schon ein bisschen her ;)

Ein Theologe hatte zu einem runden Tisch anlässlich der ersten Ausstrahlung des Film damals im ORF gesagt: "Passion of Christ ist ein Film für Amerikaner, die auch vor dem Rugby-Spiel noch dafür beten, dass Gott ihre Manschaft gewinnen lässt", und dem kann ich mich nur anschließen.