Ich habe nur die letzten 15 Minuten gesehen, aber Caspers ist offenbar tatsächlich kein "Spontan-Mensch". Solche Gespräche, in denen es auf Lockerheit und Schlagfertigkeit ankommt, liegen ihm nicht. Dazu kam, dass er irgendwie unkonzentriert wirkte, was aber möglicherweise auch daran lag, dass er einerseits versuchte, witzig und schlagfertig zu wirken, andererseits aber genau dosieren wollte, welche Privatinformationen er rausreicht. Eine solche Gratwanderung ist schwer, ihm ist sie auf jeden Fall nicht gut gelungen.

Sein offizieller Lebenslauf und die dürftigen Angaben in der gestrigen Sendung lassen darauf schließen, dass Caspers sein Privatleben komplett nach außen abschirmt. Laut Wikipedia ist nicht einmal sein Geburtsdatum in Erfahrung zu bringen, schon gar nicht erfährt man etwas über seine Familie (ich war sehr erstaunt, dass er Kinder hat). Das alles ist sein gutes Recht, macht sich aber in einer Sendung wie "Zimmer frei" nicht gut. Dieses Format lebt davon, dass die Leute sich ein bisschen privater präsentieren, auch mal aus dem Nähkästchen plaudern. Wenn dann von unentwegt "dem ältesten Kind" geschwafelt wird und Alsmann offenbar ein Tabu berührt, als er nach dessen Geschlecht fragt (auch wenn Caspers letztendlich diese Frage beantwortet hat), drängt sich schon sehr ein "Pfui-Bah-Fragen"-Katalog auf, der offenbar im Vorfeld aufgestellt wurde. Das passt nicht zum üblichen Plauderton in "Zimmer frei".

Alles in allem hat Ralf Caspers auf mich deplatziert gewirkt. Ich denke, der Auftritt war keine besonders gute Idee.