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DSF-Show "Ultimate Fighter" im Visier der Jugendschützer
Das Deutsche Sportfernsehen (DSF) hat sich für die Ausstrahlung seines Formats "The Ultimate Fighter" öffentliche Kritik der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) eingehandelt. In der Casting-Realityshow zur besonders brutalen Kampfsportart "Ultimate Fighting" werde "hemmungslos zugeschlagen", urteilt die KJM. Anders als bei regulärem Kampfsport "erlaubt ein fragwürdiges Reglement hier, auf einen bereits am Boden liegenden Gegner noch weiter einzuschlagen", so der KJM-Vorsitzende Wolf-Dieter Ring. "Es stellt sich die Frage, ob tatsächlich im Fernsehen gezeigt werden muss, wie gesellschaftlich anerkannte Gewalttabus gebrochen werden." In ihrer gestrigen Sitzung hatte die Kommission 13 Folgen des Formats geprüft. Die Ausstrahlung einer Folge vor 23.00 Uhr bewertete die KJM als Verstoß gegen die Jugendschutz-Bestimmungen und beschloss die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens wegen Entwicklungsbeeinträchtigung. Zuvor waren bei den Jugendschützern mehrere Beschwerden sowie ein Schreiben der Sportministerkonferenz mit der Bitte um Prüfung eingegangen. Auch wenn die Ausstrahlung der restlichen Folgen juristisch zulässig war, da sie nach 23.00 Uhr erfolgte, sah sich die KJM veranlasst, "das Bewusstsein der Öffentlichkeit über mögliche negative Wirkungen solcher 'Ultimate Fighting'-Formate auf Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren". Eine rechtliche Möglichkeit, einen Verstoß wegen offensichtlich schwerer Jugendgefährdung durchsetzen zu können, was ein Ausstrahlungsverbot zur Folge gehabt hätte, sah die Kommission "nach einer intensiven inhaltlichen Debatte" jedoch nicht. Mehrfach habe man jedoch bereits beim Gesetzgeber angeregt, eine entsprechende Gesetzeslücke zu schließen. Warum das ohnehin mit Imageproblemen kämpfende DSF trotz seit Monaten anhaltender Kritik aus Politik und Medien (wunschliste.de berichtete) tapfer an seinen Käfigkämpfen festhält, ist nicht ersichtlich. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat inzwischen "Ultimate Fighting" die Einordnung als Sportart abgesprochen. 12.02.2010 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: alm.de/KJM [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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