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Poschmann für "Marzahn"-Äußerung in der Kritik
Hat Wolf-Dieter Poschmann Vorurteile gegen einen ganzen Berliner Stadtteil? Petra Pau (Linke), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, hat den ZDF-Sportreporter jedenfalls für Äußerungen bei der Live-Übertragung bei der Leichtathletik-WM scharf kritisiert. Am Samstag hatte Poschmann während des Hammerwurf-Finales der Damen über Silbermedaillen-Gewinnerin Betty Heidler kommentiert: "Wenn man in Marzahn aufgewachsen ist und das unbeschadet überlebt hat, ist man zu allem fähig." Für Pau ist dies "arrogantes Herabsehen aus dem Westen", wie sie am Sonntag der Deutschen Presseagentur sagte. "Marzahn hat sehr viele talentierte Künstler, Sportler und Paralympics-Sieger hervorgebracht. Ich lebe wie sehr viele Menschen in Marzahn dort gern und gut." Petra Pau ist direkt gewählte Bundestagsabgeordnete aus dem Bezirk. Auch die Bürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, Barbara Pohle (Linke), zeigte sich über die Äußerung enttäuscht: "Ich bedauere es außerordentlich, dass Journalisten der Öffentlich-Rechtlichen, die selbst vermutlich noch nie in ihrem Leben einen Fuß in den Bezirk Marzahn-Hellersdorf gesetzt haben, sich in dieser Art und Weise diskreditierend über die Bewohner hier äußern." Vor allem sei dies unglaublich, da Betty Heidler in Marzahn ihre sportlichen Anfänge erlebt habe. Pohle sprach am Sonntagnachmittag nun eine Einladung an Poschmann in den Bezirk im Berliner Ostteil aus. Mittlerweile versuchte ZDF-Sportchef Dieter Grunschwitz die Äußerung Poschmanns zu erklären: "Die Formulierung sollte in keinster Weise den Bewohnern von Marzahn zu nahe treten. Im Gespräch zwischen den Moderatoren Poschmann und Peter Leissl war sie lediglich eine humoristische Randnotiz." 24.08.2009 - Ralf Döbele/wunschliste.de Quelle: Spiegel Online/Sat+Kabel (dpa); Bild: ZDF/Rico Rossival [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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