Also mal ganz ehrlich ,0) manches bei der Diskussion hier finde ich sehr abstrus.
1. Bevor ich mit irgendjemand ein Interview mache, informiere ich mich über ihn. Martin Sonneborn ([
de.wikipedia.org]) ist inzwischen eine Art Institution - wenn man diese/n so nicht kennt, kann man das vielleicht verzeihen .... aber nicht wenn man im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit arbeitet.
Da zeigt man nur, daß man nicht für den Posten taugt, den man inne hat.
2. Martin Sonneborn hat sich korrekt verhalten. Der Pharmafunktionär Schmidt (klingt fast nach Loriot) gibt selbst an, "um ein Interview für das ZDF" gebeten wordenzu sein, das man "nach Möglichkeit in einer der 'heute'-Sendungen, bevorzugt im 'heute journal' platzieren wolle."
Das Interview war für das ZDF, es war eine 'heute'-Sendung :-) ....
Pharmafunktionär Schmidt war nicht "misstrauisch" genug, nein, er war einfach doof (s. Punkt 1) - was seine berufliche Tätigkeit betrifft (den Privatmenschen lassen wir außen vor).
3. Die ungeschminkten Statements des Pharmafunktionär Schmidt sind wirklich klasse. Ohne Martin Sonneborn - von dem ich eigentlich kein Fan bin - hätten wir diese offenen Worte wohl nie gehört. DANKE!
Pharmafunktionär Schmidt hat von der Materie anscheinend nicht den Hauch einer Ahnung und war auf das Interview wohl gänzlich unvorbereitet.
4. Üblich ist es ja auch (@Leo) vorab einen Fragenkatalog zu versenden ....
Daß inzwischen diese 'autorisierten' Pseudo-Interviews üblich sind, ist eine Peinlichkeit. Eigentlich braucht man da diesen gegängelten 'Journalisten' (oder auch gegängelte 'Journalistin') nicht mehr. Es würde ja in diesem Fall reichen, wenn der Fragenkatalog an die Presseabteilung der Pharma-Lobby geschickt würde, die diesen dann 'richtig' beantwortet.
5. Wenn Pharmafunktionär Schmidt nun einfach seine 'Klappe' gehalten hätte, wäre das Ganze kaum so bekannt geworden. Er hat es also nun zweimal geschafft, den ach so saubren Ruf der Pharma-Industrie zu geschädigen. *lol* Er hat die Satire also noch getoppt. Die Pharma-Lobby braucht mehr Leute wie Herrn Schmidt. DANKE.
6. ZDF-Programmdirektor Bellut ist aber die größte Peinlichkeit an sich gelungengen. Von Anfang an war klar, daß sich der Titel 'heute-show' auf die beiden Nachrichtensendungen bezieht.
Sein Einknicken ist wohl durch die politische motivierte und durch Roland Koch inszenierte Abwahl von Nikolaus Brender ([
de.wikipedia.org]) zu erklären, stellt aber erneut die Frage nach der politischen Unabhängigkeit des ÖR-Fernsehens ......
Fazit:
1. Leider :-(
"Sonneborn, Ex-"Titanic"- Chefredakteur und Macher des SPIEGEL-ONLINE-Satireressorts "SPAM" sagt: "Wir werden uns daran halten, obwohl es ja stimmt: Wir hätten unseren Beitrag tatsächlich am liebsten im ,heute-journal' gesehen."" ([
www.spiegel.de])
2. Kein Watergate, aber eine klasse Aktion. Ein Pharmafunktionär und ein ZDF-Programmdirektor haben sich lächerlich gemacht. Und der Lerchenberg heißt ab sofort Schilda. Weiter so. :-)
P.S. Die Namensänderung des Lerchenberg hatte sich das ZDF eigentlich schon durch das 30 Millionen teure, virtuelle Studio verdient
- das NICHT HD-fähig ist ....