Ich habe lange überlegt, ob ich mir den Film antun soll, nachdem mich Rob Zombies (schon der Name allein hat mich abgeschreckt, weil ich weder Zombiefilme mag noch durchgeknallte Filmemacher) "Haus der tausend Leichen" maßlos enttäuscht hatte. Ich empfand den Film als abartiges Plagiat von "Texas Chainsaw Massacre", obwohl er einige ganz ordentliche Momente hatte.
Nun, ich hab mir dann doch nach diversen Testberichten in einschlägigen Magazinen die Fortsetzung "Devil's Rejects" angetan. Und bin bass erstaunt! Es wird zwar nie einer meiner Lieblingsfilme sein, aber Mr. Zombie hat sich hier um Längen gesteigert. Er eifert ganz offensichtlich Quentin Tarantino nach und schuf ein völlig abgefahrenes, sadistisches und von Blut und Gewalt beherrschtes Roadmovie, wie man sie allenfalls in abgeschwächter Form nur in den 70er Jahren fand. Die Flucht der völlig hirnverbrannten Hinterwäldler-Killer ist mit Leichen gepflastert, und der sie verfolgende Sheriff ist auch nicht gerade zimperlich. Zombie nimmt sich in Sachen Sex- und Gewaltdarstellung überhaupt nicht zurück, und ehrlich gesagt wundert es mich wirklich, wie die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, die ja auf unser aller Wohl bedacht ist, so tickt - denn gerade einen solchen Film, in dem die Gewalt von Menschen an Menschen verübt wird, lassen sie ungeschnitten in den Handel gelangen, andere Filme aber, die im Vergleich dazu völlig harmlos erscheinen, (mit Monstern, Tieren, etc, von denen die Gewalt ausgeht) müssen hohe Schnittauflagen erleiden.

Als überaus harter und blutiger Actionfilm reiht sich der Streifen problemlos in die Garde des neuen "harten" US-Kinos ein und ist durchaus spannend. Als Horrorfilm, der er ja auch nicht sein will, taugt er genauso wenig wie der erste Teil "Haus der tausend Leichen". Für Leute wie mich, die sich noch gerne an die Road Movies der 70er erinnern und auch aus jenen Jahren einige Sachen aus den USA, die teilweise bei uns nicht liefen, zu sehen bekamen, ist der Film eine Art Hommage an jene Klassiker. Mehr aber auch nicht. Sheri Moon Zombie ist hübsch anzusehen, aber das war's dann auch schon wieder. Ansonsten hat mir William Forsythe in "Sharkman" besser gefallen, hier war er mir zu blutrünstig, selbst als Ordnungshüter.

Ich habe das Horrorgenre vor einigen Monaten wieder neu für mich entdeckt, aber ich hoffe, dass Amerika bald wieder zu gut gemachten B-Actionfilmen und Teenieslashern im Stil der 80er zurückfindet, denn ständig nur solche Gewaltorgien, das wird für mich sehr bald reizlos werden. Ich werde mir "Devil's Rejects" irgendwann mal bestimmt nochmals anschauen, aber vorerst hab ich schon wieder genug von dieser Art Filme... Auf Rob Zombies nächstes Projekt darf man gespannt sein - hoffentlich wird's kein Zombie-Film...;-)

Wer von euch hat "Devil's Rejects" gesehen und wie fandet ihr ihn?

Der Lonewolf Pete