Der amerikanische Schauspieler Paul Reubens ist im Alter von 70 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben, mit der der Darsteller, wie erst jetzt veröffentlicht wurde, mehrere Jahre gerungen hatte. Das bestätigte das Management von Reubens.

Reubens wurde vor allem durch seine Figur Pee-Wee Herman populär. Deadline fasst zusammen, dass diese Figur gleichsam die Moderatoren von Sendungen des Kinderfernsehens aus der Zeit des Schwarz-Weiß-Fernsehens feierte wie parodierte: Die Kinder unter seinen Fans fanden Gefallen an der Mischung aus freundlichem Auftreten und anarchischem Humor, während die erwachsenen Zuschauer den tieferen Humor hinter den Handlungen der Figur sehen und als Kommentar auf das gesellschaftliche Leben begreifen konnten.

Der als Paul Rubenfeld im US-Bundesstaat New York geborene Reubens hatte seine beruflichen Anfänge als Improv-Comedian in Los Angeles und kam darüber zu kleineren Filmrollen unter anderem im "Blues Brothers"-Film.

Derweil entwickelte er die Figur des Pee-Wee Herman, mit der er ab 1982 erfolgreich war und die er auch bei öffentlichen Auftritten abseits von Dreharbeiten spielte: auftretend in einem grauen Anzug, der etwas zu klein gewählt war, und mit einer roten Fliege sowie pomadigem Haar, meist auch ein spitzbübisches Lächeln zur Schau stellend.

Bei HBO erhielt Reubens für Pee-Wee ein Special. 1985 folgte der erste Film "Pee Wees irre Abenteuer", zu dem Reubens das Drehbuch zusammen mit seinem Komiker-Freund Phil Hartman schrieb, drei Jahre später folgte die Fortsetzung "Big Top Pee Wee".

1986 imitierte das Leben die Kunst: Reuben erhielt bei CBS die Kindersendung "Pee-Wee's Playhouse" am Samstagmorgen, die für vier Jahre lief. Laut Deadline begrub Reubens in der Zeit die gewagteren Witze seiner Figur und konzentrierte sich eben voll auf den Aspekt als Host im Kinderfernsehen.

So brachte eine Verhaftung in einem adult theater in Florida mit einer folgenden Anklage wegen unsittlicher Entblößung im Jahr 1991 ein abruptes Ende für diesen Teil von Reubens' Karriere. Der Darsteller focht die Anklage nicht an, wurde zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt und in den USA zum Gegenstand zahlloser Witze. Andererseits erhielt er aus Hollywood trotzdem weitgehend Rückendeckung, da es sich um keine "schwere Straftat" gehandelt hatte.

Während Reubens bei Auftritten mit Selbstironie auf den Skandal reagierte, hatte der Darsteller in den 1990ern danach nur wenige Auftritte und Engagements.

Ab Ende jener Dekade übernahm er wieder verstärkt Rollen: einerseits Sprechrollen bei animierten Projekten, die Reubens dann auch längerfristig hatte. Andererseits übernahm er in Pee-Wee-Herman-Montur Gastrollen, die zwischen komisch und bedrohlich changierten - so trat er in den Sitcoms und Dramedys "Alle lieben Raymond", "Ally McBeal", "30 Rock" und "Pushing Daisies" auf, aber auch in "The Blacklist" und "Gotham". 2016 veröffentliche Netflix schließlich noch den Film "Pee-Wee's Big Holiday"

Dort hatte Joe Manganiello an der Seite von Reubens gestanden, der den Freund und Kollegen würdigte:

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01.08.2023 - Bernd Krannich/TV Wunschliste
Bild: Glen Wilson/Netflix

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