In der Kultserie "Everwood" spielte er sich in die Herzen einer ganzen Zuschauer-Generation. Kinogänger aus den 1970er Jahren werden ihn dagegen als Berger aus "Hair" in bester Erinnerung haben. Für Treat Williams war diese Rolle der große Durchbruch. Am Montag starb der Schauspieler, der fast 50 Jahre vor der Kamera stand, nach einem Motorradunfall im US-Bundesstaat Vermont. Er wurde 71 Jahre alt.

Williams, der in Manchester Center in Vermont lebte, trug einen Helm, als er auf der Route 30 nahe Dorset mit einem Auto kollidierte. Eine erste Untersuchung der Vermont State Police ergab, dass ein Auto vor dem Abbiegen nach links anhielt und den Blinker setzte, dann aber unvermittelt den Weg des Motorrads kreuzte, auf dem Williams saß. Der Schauspieler konnte ein Zusammenstoß nicht mehr verhindern und wurde von seinem Motorrad geschleudert. Der Fahrer des Autos erlitt nur leichte Verletzungen. Williams wurde noch per Hubschrauber in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, doch jede Hilfe kam zu spät.

Treat Williams wuchs in Connecticut auf, in einem Haus, das Judy Abbott, der Tochter des berühmten Broadway-Regisseurs George Abbott, gehörte. Später wurde Judy seine erste Agentin. Seinen ersten Filmauftritt hatte Treat Williams in dem Cop-Thriller "Eiskalt" (1975). Mit der Komödie "Der Mörder lauert in der Sauna" ging es zunächst weiter, bevor dem Schauspieler 1979 mit der Verfilmung des Kult-Musicals "Hair" von Milos Forman der Durchbruch gelang.

In den folgenden Jahren arbeitete Treat Williams auch mit anderen bekannten Regisseuren, wie mit Sidney Lumet in "Prince of the City", Steven Spielberg in "1941 - Wo, bitte, geht's nach Hollywood?", Sergio Leone in "Es war einmal in Amerika". Außerdem war Williams immer wieder am Broadway mit Hauptrollen zu sehen, darunter in "Grease", "Die Piraten von Penzance" und "Follies".

Seine erste Serienhauptrolle hatte Treat Williams bereits 1993 in der kurzlebigen Sitcom "Guter Rat ist teuer". Deutlich erfolgreicher war er dann als Dr. Andrew "Andy" Brown in "Everwood", ein erfolgreicher Neurochirurg, der seinen bisherigen Job aufgibt, um mit seinen Kindern in einer Kleinstadt in Colorado leben zu können. Nach dem Tod seiner Ehefrau arbeiten Andy und sein Sohn Ephram (Gregory Smith) dort viele Konflikte auf. Die Serie, die 2002 beim damaligen US-Sender WB startete, war auch einer der ersten großen Erfolge des späteren "Arrowverse"-Produzenten Greg Berlanti. In Deutschland war sie ab 2005 dann auch bei VOX zu sehen.

Nach wiederkehrenden Rollen in "White Collar" und "Chicago Fire" hatte Treat Williams zuletzt noch eine Hauptrolle in der Familienserie "Chesapeake Shores". Außerdem war er mehrfach in "Blue Bloods" als früherer Detective Lenny Ross zu sehen. Treat Williams hinterlässt seine Ehefrau Pam Van Sant, mit der er seit 1988 verheiratet war, und seine beiden Kinder.

13.06.2023 - Ralf Döbele/TV Wunschliste
Bild: CBS

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