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Nach ESC-Debakel: NDR will - mal wieder - Vorentscheid überarbeiten
So traditionell wie der jährliche Eurovision Song Contest ist in Deutschland die anschließende Katerstimmung nach dem enttäuschenden Abschneiden unseres Vertreters. 2022 stellt da keine Ausnahme dar: Malik Harris landete im Finale am vergangenen Samstag auf dem letzten Platz. Wie üblich wird nun von vielen Seiten Kritik am NDR laut, der seit mehr als 20 Jahren für die Auswahl des deutschen Beitrags verantwortlich ist. Der Sender will die Verantwortung aber nicht abgeben und kündigt - wie in fast jedem Jahr nach einer Pleite - eine Überarbeitung des Auswahlprozesses an.
Gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) teilte eine Sprecherin des NDR auf Anfrage mit, dass man das schlechte Ergebnis sehr ernst nehme. Das Auswahlverfahren für den kommenden ESC 2023 werde anders aussehen als das für den diesjährigen Contest. Was genau der NDR ändern wird, wolle man bekanntgeben, sobald dies feststeht. Eines sei jedoch sicher: Die Verantwortung für den deutschen Beitrag beim Eurovision Song Contest liegt auch weiterhin beim NDR, wie die Sprecherin betonte, und zwar mit dem klaren Ziel, eine Platzierung ganz oben zu erreichen. Damit wirkt der NDR der Vermutung entgegen, die so mancher enttäuschte ESC-Fan nach dem mehrfachen Scheitern Deutschlands äußerte - nämlich, dass der NDR in Wirklichkeit gar nicht daran interessiert sei, den Contest zu gewinnen, weil dies anschließend eine kostspielige Ausrichtung im nächsten Jahr bedeuten würde. Die Statistik des deutschen Abschneidens in den vergangenen zehn Jahren sieht nichtsdestotrotz verheerend aus. Mit einer Ausnahme im Jahr 2018 landete der deutsche Beitrag stets auf den hinteren Rängen, mehrfach gar auf dem letzten Platz:
Mit Ausnahme von Michael Schulte, der es auf einen herausragenden vierten Platz schaffte, fällt das Fazit über die Leistung des NDR ernüchternd aus. Zahlreiche verschiedene Modelle über die Auswahl des Beitrags wurden bereits versucht. Mal bestimmte man intern ohne Vorentscheid, mal ließ man das Publikum abstimmen, mal engagierte man für den Auswahlprozess eine internationale Experten-Jury, in diesem Jahr hatten Vertreter der ARD-Popwellen ein erhebliches Mitspracherecht. Letztendlich liefen aber alle Varianten auf das gleiche enttäuschende Ergebnis hinaus. Somit bleibt abzuwarten, wie es der NDR im kommenden Jahr angehen will. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. 17.05.2022 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: Eurovision/ARD/Screenshot [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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