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"ESC"-Vorentscheid 2018: Europa-Panel und internationale Experten-Jury
Der "Eurovision Song Contest" und der deutsche Beitrag - diese Kombination war in den vergangenen Jahren nicht gerade von Erfolg gekrönt. Bereits mehrfach wurde die Systematik des Vorentscheids verändert - und auch 2018 wird erneut einiges anders in der Hoffnung, endlich wieder einen erfolgversprechenden Beitrag zu bestimmen. Der neue Ansatz: Schon der Vorentscheid soll internationaler werden. Aus diesem Grund entscheiden im nächsten Jahr nicht nur die deutschen Fernsehzuschauer, sondern zusätzlich ein 100-köpfiges Europa-Panel und eine internationale Experten-Jury über den deutschen Beitrag für Lissabon. Die 100 Personen des Europa-Panels sollen bestmöglich den Musikgeschmack der internationalen Fernsehzuschauer repräsentieren und werden mittels Befragungen in einem mehrstufigen Auswahlprozess in den sozialen Netzwerken gesucht. Aus mindestens 10.000 Kandidaten sollen die 100 Mitglieder des Europa-Panels gefunden werden. Dieses wird dann Entscheidungsgewalt haben - von der Vorauswahl aller Kandidaten bis hin zur finalen Abstimmung in der Sendung über den deutschen Beitrag. Eine aktive Bewerbung für das Panel ist nicht möglich. Die internationale Jury wiederum wird aus 20 bis 25 Personen bestehen, die in den vergangenen Jahren in ihren jeweiligen Heimatländern Mitglieder der nationalen Jury waren und bei der Abstimmung im ESC-Finale "ihren musikalischem Sachverstand unter Beweis gestellt haben". Sie vergeben demnach nicht nur beim ESC in Lissabon ihre Punkte, sondern auch unter den Teilnehmern des deutschen Vorentscheids. Noch bis zum 6. November 2017 können sich interessierte Kandidaten als deutsche Vertreter für den ESC bewerben. Aus allen Bewerbern wählen die Mitglieder des Europa-Panels 20 mögliche Teilnehmer des Vorentscheids aus. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass im Casting-Prozess weder persönliche Vorlieben noch ein rein nationaler Musik-Geschmack die Wahl des Teilnehmers dominieren. Anschließend wird der NDR mit den 20 Kandidaten im Studio arbeiten, um ihren Gesang und ihre Bühnenpräsenz optimal beurteilen zu können. Auf Basis dieser Ergebnisse wählen das Europa-Panel und die internationale Jury schließlich die fünf endgültigen Teilnehmer für den deutschen Vorentscheid aus. Parallel dazu wird der NDR auf Grundlage vorher definierter musikalischer Genres mit Komponisten, Produzenten und Labels für jeden der fünf Teilnehmer nach einem "authentischen, besonderen Lied" suchen und einen dazu passenden Auftritt entwickeln. Thomas Schreiber, ARD Koordinator Unterhaltung, spricht von einem "radikalen Neuanfang", bei dem nichts so bleiben soll, wie es in den letzten Jahren war. "Wir haben in den letzten Monaten viele intensive Gespräche geführt, alles auf den Prüfstand gestellt und externen Rat und Kritik eingeholt", so Schreiber. "Mit der richtigen Mischung aus Leidenschaft, Verstand und Analyse wollen wir gemeinsam für den ESC in Deutschland diesen Neuanfang starten. Unser Ziel ist, den internationalen Publikumsgeschmack und die internationale musikalische Fachkompetenz - von der ersten Kandidaten-Auswahl bis zum deutschen Vorentscheid - konsequent zu berücksichtigen und international wiedererkennbarer, kantiger und erfolgreicher zu werden. Unser Konzept werden wir bei den Kreativen aus der Musikwelt und bei den Fans vorstellen und dafür werben, damit sich das ESC-begeisterte Deutschland dahinter versammelt." Das genaue Sendedatum sowie weitere Details zum deutschen Vorentscheid will der NDR zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Bereits feststeht, dass das Finale des "ESC 2018" am Samstag, 12. Mai, in Lissabon stattfindet. Als Moderatorin für das deutsche Rahmenprogramm wurde erneut Barbara Schöneberger verpflichtet. 27.10.2017 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: EBU [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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