Nach den deutschen Misserfolgen beim "Eurovision Song Contest" in den vergangenen Jahren mit Vertretern wie Cascada, Elaiza und Ann Sophie stellt die ARD unter Federführung des NDR erneut das Auswahlverfahren um. Im Frühjahr 2016 haben die Zuschauer nicht mehr die Möglichkeit, beim deutschen Vorentscheid zwischen verschiedenen Künstlern zu wählen. Stattdessen steht jetzt schon fest, dass Xavier Naidoo Deutschland beim "ESC 2016" in Schweden vertreten wird. Ähnlich wie beim zweiten Antritt von Lena Meyer-Landrut 2011 wird Naidoo beim Vorentscheid sechs verschiedene Songs vorstellen. Die Zuschauer können anschließend darüber abstimmen, welchen Titel der Sänger beim Song Contest präsentieren soll.
Die entsprechende Sendung "Unser Song für Xavier" wird am Donnerstag, 18. Februar 2016, um 20.15 Uhr im Ersten stattfinden. Komponisten und Produzenten sind nun aufgerufen, Songvorschläge einzureichen. Die Lieder dürfen maximal drei Minuten lang und erst nach dem 1. September 2015 veröffentlicht worden sein. Wie üblich gibt es keine Vorgabe für die Sprache, so dass Naidoo sowohl mit deutschen als auch englischen Titeln antreten könnte. Die sechs überzeugendsten Vorschläge schaffen es in die Show. Eine Jury aus Musik- und Kompositionsexperten entscheidet unter Beteiligung von Naidoo über die Auswahl. Sobald diese Ende des Jahres feststeht, sind Film- und Kunsthochschulen gefragt, ihre Inszenierungsideen für die Performance einzubringen.
In der Show am 18. Februar wird eine prominente Jury, bestehend aus Lena Meyer-Landrut und zwei weiteren ESC-Experten, die Songs bewerten. Sie haben allerdings kein Stimmrecht, es entscheiden ausschließlich die Fernsehzuschauer. Wer den deutschen Vorentscheid 2016 moderieren wird, soll erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. In den vergangenen Jahren übernahm Barbara Schöneberger diese Aufgabe.
"Ich hab richtig Lust auf den ESC! Dieser völkerverbindende Wettbewerb ist für mich etwas ganz Besonderes. Und klar, ich trete an, um das Ding nach Hause zu holen. Es wird sehr spannend, sich mit den ganzen anderen Künstlern zu messen. Ich verspreche, so schön und so gut zu singen wie noch nie in meinem Leben", so Xavier Naidoo. "Ich will in den drei Minuten auf der Bühne zeigen, dass wir auch in Deutschland Musik mit Leidenschaft machen. Und zeigen, wofür ich stehe - für Liebe, Freiheit, Toleranz und Miteinander. Diesen Auftrag will ich mit meinem Herzen und mit meinem Gesang ausführen, mit allem, was wir aufzubieten haben."
"Xavier Naidoo ist ein Ausnahmekünstler, der seit knapp 20 Jahren seinen Platz im deutschen Musikleben hat. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, ihn direkt zu nominieren", erklärt ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber die Entscheidung. Bereits 2009 legte der NDR ohne Zuschauerabstimmung fest, dass das Projekt "Alex Swings Oscar Sings!", bestehend aus Alex Christensen und Steffen Häfelinger, Deutschland beim ESC vertreten soll. Damals wurde sogar der Titel "Miss Kiss Kiss Bang" von vornherein festgelegt. Doch auch in diesem Fall landete Deutschland auf einem hinteren Platz des Gesangswettbewerbs.