Es ist passiert: Nachdem Sat.1 mit seiner Realityshow "Newtopia" schon seit mehreren Monaten lediglich durch Negativschlagzeilen aufgefallen ist - schlechte Einschaltquoten, Manipulationsversuche, redaktionelle Einflussnahme - ist beim Bällchensender nun offenbar die späte Einsicht eingekehrt. Am kommenden Freitag, 24. Juli, beendet Sat.1 das eigentlich auf ein ganzes Jahr ausgelegte TV-Format vorzeitig.

Der Untertitel der zeitweise als "Faketopia" bezeichneten Sendung lautete: "Vollkommenes Glück oder totales Chaos?". Nach rund fünf Monaten steht die Antwort auf diese Frage nun also zweifellos fest. Zur Erinnerung: Beim Start Mitte Februar waren noch 2,8 Millionen neugierige Zuschauer dabei. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen blieben zuletzt nur unter einer Million Zuschauer übrig. "Das Experiment ist beendet. Zusammen mit Talpa Germany hat Sat.1 viel Sendezeit, Herzblut und Ideen in die Fortsetzung von 'Newtopia' gesteckt. Leider ohne den erhofften Erfolg. Aber nur wer wagt, gewinnt. Wir versprechen: Sat.1 wird sich auch weiterhin trauen, mutige TV-Ideen auf den Bildschirm zu bringen", zieht Geschäftsführer Nicolas Paalzow ein Fazit.

Bereits heute wurden alle Internet-Livestreams zur Sendung abgeschaltet. Den Inhabern von Premium-Pässen soll der zuletzt überwiesene Monats- oder Wochenbeitrag in voller Höhe erstattet werden. Die Pioniere selbst sollen "in den kommenden Tagen" mitgeteilt bekommen, wie sie das Experiment "Newtopia" beenden werden.

Ab der kommenden Woche strahlt Sat.1 als Ersatz montags bis freitags um 19:00 Uhr eine weitere Folge der Scripted Reality "In Gefahr - Ein verhängnisvoller Moment" aus, die bereits um 18.00 Uhr läuft. Der Vorabend bleibt auch in der kommenden Saison eine Experimentierfläche für Sat.1. Mit einem täglichen Magazin namens "Unser Tag" und der neuen Telenovela "Mila" mit Susan Sideropoulos möchte man ab Herbst wieder auf Quotenfang gehen.

20.07.2015 - Glenn Riedmeier/wunschliste.de
Bild: Sat.1

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