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KI.KA-Betrugsaffäre: Angeklagter legt Geständnis ab
Vor dem Landgericht Erfurt wird seit heute die KI.KA-Betrugsaffäre verhandelt. Der ehemalige Herstellungsleiter des öffentlich-rechtlichen Kinderkanals hat zum Auftakt ein Geständnis abgelegt. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien "vollumfänglich zutreffend". Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43-Jährigen Bestechlichkeit und Untreue in 48 besonders schweren Fällen vor. In den Jahren 2005 bis 2010 soll er 61 Rechnungen in Höhe von mehr als 4,6 Millionen Euro an eine Berliner Produktionsfirma angewiesen haben. Eine Gegenleistung wurde nicht erbracht. Die Summen soll er sich mit der Firma geteilt haben. Der für den KI.KA federführende MDR hatte den Gesamtschaden durch die Betrugsfälle auf 8,2 Millionen Euro beziffert. Möglich wurde der Skandal durch eine offenbar mangelhafte hauseigene Kontrolle. Als Grund für sein Vergehen nannte der Herstellungsleiter seine Spielsucht und die Arbeitssituation im Sender. Sein gesamtes Vermögen, inklusive der veruntreuten Millionensummen, habe er verzockt. Seine Sucht resultiere auch aus beruflichem Frust. Das Klima beim Kinderkanal sei rau, der Umgang brutal gewesen. Er habe sich zudem überfordert gefühlt, den Betrieb des Senders fast im Alleingang aufzubauen. Weitere Produktionsfirmen sollen in die Affäre verwickelt sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sieben Geschäftsführer und vier weitere KI.KA-Mitarbeiter. Angesetzt sind zunächst vier Verhandlungstage. 06.06.2011 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: Spiegel Online, Focus Online; Bild: KI.KA [www.wunschliste.de]
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