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Urheberrechtsverletzung
Hallo, die bei Filmen praktizierten Werbeunterbrechungen bei den Privaten sind ja die Regel. Im Film spielt bekanntlich die Dramaturgie eine große Rolle. Dramaturgische Einflüsse und Effekte werden von den Machern manigfach eingebaut". Aber auch auf der Zeitachse lassen Regisseure dramaturgische Effekte" einfließen. Aber gerade die werden durch Werbeeinblendungen gestört, zerstört. Nicht selten werden sehr emotional anrührende Szenen holzhammermäßig durch Rabatzwerbung unterbrochen. Faktisch kann man den Film vergessen, ja man braucht ihn sich erst garnicht anzugucken. Die Intention des Regisseurs ist dadurch verfälscht, das stellt nach meinem Geschmack eine Art Urheberrechtsverletzung dar. Da wundere ich mich, daß sich noch kein Regisseur gegen diese Unterbrechungen gewehrt hat. Ähnlich beklagenswert finde ich die Praxis der Privaten, es noch nicht einmal für nötig zu erachten, am Ende des Filmes den Abspann, die Namen der am Film beteiligten, auch die hinter den Kulissen wirkenden, zu zeigen. Dafür ist offensichtlich aus kommerziellen Gründen keine Zeit mehr, der nächste Spot oder die nächste Programmvorschau muß rein. Ich finde, die Filmemacher vor und hinter der Kamera, haben ein Recht darauf, namentlich genannt zu werden. Solches abrupte Beenden eines Filmes läßt dem Zuschauer keine Zeit mehr, die aus dem Film erlebten, aufgestauten Emotionen allmählich abklingen zu lassen, dafür wäre der Abspann gut geeignet, wobei im Abspann meist noch Musik gespielt wird, die im Grunde Bestandteil des ganzen Filmkunstwerkes ist, und den Film emotional befriedigend abschließt, abrundet. Das ganze ist aus meiner Sicht eine Verarmung der Kultur und hat wohl auch eine Verrohung der Sitten zur Folge (die zunehmende Unfähigkeit, des Individuums, Gefühle auszuleben und auch zu zeigen, eine ex und hop"- Mentalität, die sich auch im Gefühlsleben breit macht...."...dieser Film ist zu Ende, wann kommt endlich der Nächste..."). Natürlich kann das jeder für sich selbst regeln, indem er Filme bei Privaten nicht anschaut, aber ich befürchte, und im Trend wird es schon sichtbar, daß sich die öffentlichen rechtlichen Sender dieser Praxis (unter vielen anderen) den Privaten so allmählich anpassen wollen (wohl der Einschaltquoten wegen). Diese anfänglich nur bei den Privaten praktizierte Hektik, die ununterbrochene Berieselung mit Bild und Ton (es bleibt vor lauter Schnatterei keine Zeit zum Luftholen) haben die öffentlichen schon zum Teil übernommen. Beim Filmende wird der Abspann schon verkürzt, auf eine Bildhälfte gesetzt, damit auf der anderen Bildhälfte schon Programmhinweise gezeigt werden können. Eine ungute Entwicklung ,wie ich meine. Es gab Zeiten, da gab es noch Ansagerinnen oder es waren zwischen den Sendungen Pausen mit dem freundlichen Hinweis wir schalten um..." oder In Farbe", oder Bildstörung". Ich kann mich nicht erinnern, daß wir dieser seinerzeitigen vergleichsweise langsamen Gangart wegen einen seelischen Knacks bekommen hätten. Gruß, wilhelm
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